Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Allgemeine Erziehungswissenschaft

Sommersemester 2016

Nachfolgend finden Sie eine Auflistung aller Lehrveranstaltungen der Abteilung - Anmeldungen erfolgen über AGNES

 

 

 

Bachelor Erziehungswissenschaften


 

Einführung in die pädagogische Empirie

Das Seminar gibt einen Überblick über wichtige Theorien, Methoden und Praktiken empirischer Forschung in der Pädagogik. Dazu werden einschlägige Texte gelesen. Ausgehend von Beispielen aus der videographischen Forschung findet eine Einübung in die Methodologie und Forschungspraxis hermeneutischer, ethnographischer und phänomenologischer Verfahren sowie in die pädagogische Videoanalyse statt. Ein Zugang zu einem webbasierten Partiturprogramm zur videographischen Analyse wird gestellt. Am Ende soll die  Analyse einer videographischen Sequenz mit den im Seminar erarbeiteten theoretischen und methodologischen Zugängen stehen. Der Leistungsschein kann in Form einer schriftlichen Ausarbeitung der Sequenzanalyse erworben werden.

Seminar
2 SWS
4 SP
Do, 14-16
Veranstaltungsnummer 54182
Prof. Dr.Malte Brinkmann
Raum 1.503, Dorotheenstr. 24

 

Einführung in die pädagogische Empirie

In diesem Seminar findet eine Einführung in empirisch-qualitative Forschungsmethoden statt. Ausgehend von theoretischen Überlegungen zu den Grundlagen und zum Verhältnis von Hermeneutik, Ethnographie und Phänomenologie werden dann im weiteren Verlauf mit Hilfe des Programms „Feldpartitur“ einzelne videographische Szenen isoliert und analysiert. Diese Analyse berücksichtigt die zu Beginn des Seminars thematisierten Theorien und geht im Besonderen auf die Differenz von teilnehmender Beobachtung und teilnehmender Erfahrung ein.

Seminar
2 SWS
4 SP
Di, 08-10
Veranstaltungsnummer 54194
Fabian Buck
Raum 124, Geschwister-Scholl-Str. 7
 
 

Einführung in die pädagogische Empirie

Das Seminar führt in grundlegende theoretische und methodologische Fragen der qualitativen Forschung im pädagogischen Bereich ein und bietet die Möglichkeit, diese in eigenen forschungspraktischen Versuchen nachzuvollziehen. Ausgehend von einem einführenden Videobeispiel werden Fragen und Herausforderungen der qualitativ-empirischen Forschung aufgezeigt. Im Anschluss werden verschiedene Verfahren der qualitativen Forschung und des Beobachtens pädagogischer Situationen erarbeitet und jeweils auf das Beispiel zurückbezogen. Der Fokus des Seminares liegt im zweiten Teil dann auf der Arbeit mit Videodaten; hier wird exemplarisch ein spezifischer Zugang vorgestellt und in forschungspraktischer Arbeit auf Videodaten aus der Unterrichtsforschung angewendet. Das Seminar wird textbasiert und forschungspraktisch angeboten, d.h. Studierende sollten die Bereitschaft mitbringen, Texte genau zu lesen und an Diskussionen teilzunehmen und im zweiten Teil des Seminares in Gruppen- oder Einzelarbeit eigene Analysen von Videodaten zu erarbeiten. Der Leistungsschein kann in Form einer Verschriftlichung der Videoanalyse erworben werden.

Seminar
2 SWS
4 SP
Di, 16-18
Veranstaltungsnummer 54181
Sales Rödel
Raum 1.503, Dorotheenstr. 24

 

Einführung in die pädagogische Empirie

Das Seminar richtet sich an Studierende, die theoretische und methodische Kenntnisse qualitativer Forschung in der Erziehungswissenschaft erwerben und diese anhand eines empirisch-praktischen Vorgehens anwenden möchten.
Auf Basis von Beispielen aus der videografischen Forschung werden in einem ersten Seminarteil ausgewählte Texte zur Theorie und Praxis qualitativer pädagogischer Forschung präsentiert und analysiert. Dabei werden insbesondere methodologische-methodische Grundannahmen von Hermeneutik, Ethnografie und Phänomenologie sowie forschungspraktische Gesichtspunkte der Rekonstruktion, Verschriftlichung und Verdichtung von Erfahrungen im Rahmen einer qualitativen pädagogischen Empirie erörtert. Im zweiten Teil soll das qualitative Forschen anhand der pädagogischen Videografie vertieft werden. Auf Grundlage dieser Videografie soll eine im Seminar entwickelte Forschungsfrage mithilfe eines webbasierten Partiturprogramms praktisch erprobt und erste Auswertungsschritte erarbeitet werden. Am Ende des Seminars soll eine Analyse einer videografischen Sequenz erfolgen, die mit den im Seminar erarbeiteten theoretischen und methodologischen Zugängen in Verbindung steht. Neben der regelmäßigen Teilnahme am Seminar und der gründlichen Vorbereitung der Seminartexte werden die Leistungspunkte in Form einer schriftlichen Ausarbeitung der Sequenzanalyse erworben. Die so entstehende Feldforschung könnte gegebenenfalls Bestandteil einer Bachelorarbeit in der Allgemeinen Erziehungswissenschaft werden.

Seminar
2 SWS
4 SP
Mo, 16-18
Veranstaltungsnummer 54180
Dr. Denise Wilde
Raum 1.205, Dorotheenstr. 24
 
 

Pädagogisches Handeln zwischen Anpassung und Emanzipation - Erziehungswissenschaftliche Überlegungen zum Lebenslangen Lernen als Pädagogisierung

Pädagogisches Handeln dient Zielen, die zueinander in dialektischer Beziehung stehen, nämlich Erziehung, Qualifizierung und Bildung. Beschränkt sich pädagogisches Handeln darauf, Menschen bloß jene Qualifikationen und Kompetenzen zu vermitteln, damit sie dem gesellschaftlichen oder ökonomischen Status quo entsprechen können, geht es um Anpassung und damit letztendlich um Unterwerfung. Pädagogisches Handeln, das auf die Selbstermächtigung von Menschen und ihre Emanzipation abzielt, ist orientiert am kritischen Individuum, es geht um Selbstbestimmung und -befreiung. Dieses Spannungsfeld von Anpassung und Emanzipation bzw. Normierung und Freiheit bildet den Ausgangspunkt des Seminars.

Von allgemeinen pädagogischen Grundbegriffen ausgehend wird im ersten Teil des Seminars das Verhältnis von Kritik und Pädagogik anhand ausgewählter Literatur herausgearbeitet. Begründungen und Problematisierungen des Begriffs Mündigkeit werden hierbei vorgestellt und diskutiert.

Im zweiten Teil folgt eine kritische Auseinandersetzung mit dem Programm des lebenslangen Lernens (LLL) in Anlehnung an den gouvernementalitätstheoretischen Ansatz nach Michel Foucault. Insbesondere wird die Verknüpfung von Fremd- und Selbstführung im Sinne Foucaults im Rahmen des LLL den Fokus der Textlektüre bilden.

Das Seminar ist als Lektüreseminar ausgerichtet, daher ist Lese- und Diskussionsbereitschaft erwünscht.

Seminar
2 SWS
5 SP
Do, 16-18
Veranstaltungsnummer 54196
Ege Kafali Bayer
Raum 1.205, Dorotheenstr. 24

 

Kultur für alle und von allen? Allgemeinpädagogische Perspektiven ästhetischer Bildung über die Lebensspanne

Kultur hat Konjunktur. Seit den 1970er Jahren gewinnt die demokratische Forderung nach "Kultur für alle" (Hoffmann) immer mehr an Bedeutung. Nicht nur in der kulturpolitischen Diskussion wird die Teilhabe am kulturellen Leben der Gesellschaft in den Vordergrund gerückt. Auch im pädagogischen Diskurs werden Kultur und kulturelle Teilhabe zum Thema gemacht. Dabei wird Kultur meistens als Kulturkritik thematisiert, um aufzuzeigen, dass sich Bildung, Erziehung und Lernen weder auf kognitive Kompetenzen noch auf berufliche Qualifizierungen reduzieren lassen. Im Begriff der kulturellen (Erwachsenen-)Bildung scheint diese Kritik ihren Höhepunkt zu erreichen. Davon zeugen u. a. zwei UNESCO-Weltkonferenzen zur kulturellen Bildung (Lissabon 2006 und Seoul 2010).
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Frage, ob und inwiefern Kultur Thema und Gegenstand der Pädagogik bzw. der Erziehungswissenschaft sein kann. Anschließend wird danach gefragt, inwieweit kulturelle Bildung als Oberbegriff für sämtliche Angebote ästhetischer Bildung und Erziehung in formalen und nichtformalen Instanzen zur Bildung Erwachsener beitragen kann.

Seminar
2 SWS
5 SP
Do, 16-18
Veranstaltungsnummer 54183
Carlos Willatt
Raum 1.503, Dorotheenstr. 24
 
 
 

Master Erziehungswissenschaften


 

Aufmerksamkeit als soziale und pädagogische Kategorie in Bildungstheorie und Bildungsforschung

Es gibt eine neue Aufmerksamkeit für das Phänomen Aufmerksamkeit in den Kulturwissenschaften, in der Verhaltensforschung, in den Neurowissenschaften, der Psychologie und in den Erziehungswissenschaften. Es werden in diesem Seminar aktuelle und historische Theorien der Aufmerksamkeit unterschiedlicher Provenienz (Philosophie, Ethologie, Pädagogik, Kulturwissenschaft) diskutiert und für das pädagogische Feld fruchtbar gemacht. Aufmerksamkeit als pädagogisches Phänomen und Problem (etwas als pathologisierte Unaufmerksamkeit) wird in seiner Genealogie verfolgt und in aktuellen empirischen Forschungen aufgesucht. Leitende Frage ist die nach der Aufmerksamkeit als „Anfang der Bildung“ (Hegel) und als pädagogische Grundkategorie. Gefragt wird schließlich nach einer sozialtheoretischen Bestimmung von Aufmerksamkeit als soziale Praktik pädagogischer Interattentionalität, mit der sowohl bildungs- und erziehungstheoretisch als auch empirisch neue Hinsichten eröffnet werden können.

Hauptseminar
2 SWS
5 SP
Di, 10-12
Veranstaltungsnummer 54185
Prof. Dr. Malte Brinkmann
Raum 124, Geschwister-Scholl-Str. 7

 

 

Forschungskolloquium Allgemeine Erziehungswissenschaft - Pädagogische Anthropologie – theoretische und empirische Perspektiven nach dem „Ende des Menschen“

Pädagogische Anthropologie ist die Sammelbezeichnung für Zugänge in der Erziehungswissenschaft, die sich mit impliziten oder expliziten Bildern des Menschen in Erziehung, Bildung und Sozialisation unter Bedingungen von Historizität, Kulturalität und Diversität beschäftigen. Nach dem „Ende der großen Erzählungen“ (Lyotard) und dem „Ende des Menschen“ (Foucault) ist die (pädagogische) Anthropologie als Ansatz und Disziplin problematisch geworden. Zugleich werden in den Kultur- und Neurowissenschaften, in den Gender Studies, in der anglo-amerikanischen „anthropology of education“ und in ethnographischen sowie erziehungswissenschaftlichen empirischen und theoretischen Forschungen die anthropologische Frage nach dem Menschen wieder hervorgetrieben – etwa die Frage nach dem Verhältnis von Körper/Leib und Diskurs, von Relativismus und Universalismus der Normen und Werte, nach dem Verhältnis von Naturalismus und Kulturalismus von Menschenbildern.

Das Seminar fragt nach dem Verhältnis von anthropologischer Theorie und Empirie im Horizont einer anthropologischen Praxis, die zeitlich und systematisch vor ihrer theoretischen und empirischen Erforschung liegt. Ausgehend von dem Anthropologie- und Humanismus-kritischen Aufweis des „anthropologischen Zirkels“ (Foucault) werden klassische Positionen (Herder, Kant, Herbart), Positionen der philosophischen Anthropologie (Nietzsche, Plessner), Zugänge der pädagogischen, ethnographischen und phänomenologischen Anthropologie (Fink, Wulff, Geertz, Schütz, Loch) und des Poststrukturalismus (Foucault, Butler) diskutiert. Schließlich folgt ein Ausblick auf eine empirische Forschung mit der Frage nach der Möglichkeit, die Zirkularität und Differenzialität im Horizont einer Anthropologie des Lernens produktiv zu wenden.

Forschungsseminar
2 SWS
3 SP
Mi, 16-20 (14-tägig)                                      
Veranstaltungsnummer 54184
Prof. Dr. Malte Brinkmann
Raum 235, Geschwister-Scholl-Str. 7