Sommersemester 2024
Nachfolgend finden Sie eine Auflistung aller Lehrveranstaltungen der Abteilung - Anmeldungen erfolgen über AGNES.
Bachelor Erziehungswissenschaften
Einführung in die qualitative pädagogische Empirie (Teil 2)
Das Seminar gibt einen Überblick über Grundlagen, Methodologien und Verfahren der qualitativen Forschung in den Erziehungswissenschaften. Es schließt an Teil 1 der Einführung in die pädagogische Empirie an. Die im Wintersemester erarbeiteten Grundlagen zur Methodologie und zu Forschungspraxen (Beobachten, Beschreiben, Befragen) werden nun vertieft und in Bezug auf videographische und bildanalytische Verfahren erweitert. Der Leistungsschein wird in Form einer schriftlichen Ausarbeitung einer Videoanalyse ausgewählter Sequenzen erworben.
BA EW 3 | Seminar
Nicole Borsutzky, Daniel Pastenaci
Ohne Krise keine Bildung?
Theorien der Bildung, die Erfahrungen der Krise, Brüche oder negative Erfahrungen als Anlässe für Bildungsprozesse auffassen, sind im erziehungswissenschaftlichen Diskurs enorm verbreitet. Sie gehen davon aus, dass Menschen durch eine tiefgründige, von ihnen erfahrene Krise dazu aufgefordert werden, ihre bisher etablierten Selbst- und Weltverhältnisse grundlegend und aktiv zu hinterfragen und zu verändern. Krisen, Brüche oder negative Erfahrungen stellen damit den Anlass sowie eine unhintergehbare Bedingung von Bildung dar. Ohne Krise also keine Bildung, ließe sich entsprechend festhalten.
In diesem Seminar wollen wir uns der Frage widmen, ob Bildung lediglich als aktiver Prozess der Auseinandersetzung mit sich selbst verstanden werden kann. Wir wollen entsprechend danach fragen, ob nicht auch Momente der Passivität, des Erleidens, der Verkörperung und der Vulnerabilität für Veränderungen der Selbst- und Weltverhältnisse von Menschen bedeutsam sind. Ebenfalls wollen wir danach fragen, ob Bildung zwangsläufig als krisenhafter Prozess verstanden werden muss. Wir wollen dabei herausfinden, ob nicht auch Wiederholungen, alltägliche Routinen und habitualisierte Gewohnheiten die Möglichkeit einer bildenden Veränderung der Selbst- und Weltverhältnisse beinhalten. Mitgängig wollen wir dabei stets auch Implikationen dieser Überlegungen für die pädagogische Praxis diskutieren.
Ziel des Seminars ist es 1) einen Überblick über an Krisen orientierten bildungstheoretischen Ansätzen zu erhalten, diese hinterfragen und kritisieren zu können, 2) daran anschließend aktuelle Perspektiven kennenzulernen, die nach der Möglichkeit von Bildung jenseits von Krisen fragen und 3) Überlegungen zur Rehabilitation lebensweltlicher, verkörperter, passiver und gewohnheitsmäßiger Erfahrungen in ihrer pädagogischen und bildenden Bedeutung nachvollziehen und begründen zu können.
BA EW 8.1 / 7.1 | Hauptseminar
Johannes Türstig
Erziehen als Praxis – Erziehungswissenschaftliche Grundfragen
Der Praxisbezug gilt als wichtige Perspektive der Erziehungswissenschaft. In Bezug auf Erziehung als ein Grundbegriff bzw. eine Grundpraxis der Erziehungswissenschaft könnte dann gefragt werden: Worin besteht eigentlich die Praxis des Erziehens? Welche erzieherischen Grundmomente beinhalten Praktiken wie Beraten, Disziplinieren, Fragen, Vermitteln, Unterrichten, Zeigen, Unterstützen, Prüfen, Üben, Sorgen usw.? Haben sie die gleiche Struktur und die gleichen Ziele? Was ist daran Praxis, was Theorie? In diesem Seminar werden Praxen des Erziehens in ihrem Verhältnis zur „Praxis“ und als Praxis in unterschiedlichen theoretischen und empirischen Perspektiven vorgestellt und diskutiert. Das Seminar gibt so Einblick in das Vorgehen verschiedener erziehungswissenschaftlicher Zugänge. Es kann auch als Einführung in grundlegende Praxen des Erziehens und zugleich als Einführung in die Erziehungswissenschaft als Wissenschaft von der Praxis der Erziehung verstanden werden.
Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, Texte zu studieren und zu diskutieren, die eigenen Erfahrungen kritisch zu reflektieren sowie vertrauensvoll und respektvoll im Seminar miteinander umzugehen.
BA EW 8.1 / 7.1 | Hauptseminar
Prof. Dr. Malte Brinkmann
Analyse und Reflexion praktischer Erfahrungen, Ressourcenstärkung und berufliche Perspektiven
Als Begleitveranstaltung zum Praktikum hat die Übung das Ziel, praktische Erfahrungen zu analysieren und zu reflektieren und diese Erfahrungen in das Studium einzubinden. Nach Absprache unter den Teilnehmer*innen werden in der Übung außerdem persönliche Ressourcen sowie individuelle berufliche Ziele berücksichtigt und weiterentwickelt.
Zu folgenden Fragen wird gemeinsam gearbeitet:
- Wie wähle ich eine geeignete Praktikumsstelle aus?
- Wie bewerbe ich mich um eine Praktikumsstelle?
- Wie finde ich einen Praktikumsplatz im Ausland?
- Was sind meine Rechte und Pflichten während des Praktikums?
- Wie beobachte und beschreibe ich Praxiserfahrungen?
- Wie gehe ich mit den Praxiserfahrungen um und überführe sie in einen Praktikumsbericht (Theorie-Praxis-Reflexion)?
- Wie kann ich meine Praxiserfahrungen in das weitere Studium integrieren und ggf. für die Bachelor-Arbeit nutzen?
- Welche beruflichen Möglichkeiten und Perspektiven bieten sich im Anschluss an das Praktikum bzw. das Studium?
Voraussetzung zum Besuch der Übung ist die Bereitschaft, sich in einer offenen und vertrauensvollen Arbeitsatmosphäre zu begegnen und in der Übung gemeinsam zu lernen.
BA Zusatzangebot | Übung
Dr. Denise Wilde
Master Erziehungswissenschaft
Praxen und Praktiken des Erziehens
Erziehung vollzieht sich in unterschiedlichen Praxen und Praktiken wie Beraten, Disziplinieren, Fragen, Vermitteln, Unterrichten, Zeigen, Unterstützen, Üben usw. Erziehung als Grundbegriff und Kategorie der Erziehungswissenschaft zeigt sich also nicht direkt empirisch, sondern nur vermittelt über Begriffe und Kategorien.
In diesem Seminar werden aus einer erziehungstheoretischen und praxeologischen Perspektive Praxen und Praktiken in ihrem Verhältnis zum Begriff der Erziehung diskutiert. Historische, operative, hermeneutische, praxistheoretische und phänomenologische Perspektiven werden anhand einschlägiger Texte aufgeworfen und nach dem Allgemeinen der Erziehung bzw. der Erziehungswissenschaft befragt. Das Seminar gibt so Einblick in das Vorgehen verschiedener erziehungswissenschaftlicher Zugänge. Es fungiert als Einführung in grundlegende Praxen des Erziehens und zugleich als Einführung in die Erziehungswissenschaft als Wissenschaft von der Praxis der Erziehung.
MA EW 5.1 / 6.1 | Hauptseminar
Prof. Dr. Malte Brinkmann
Einführung in die qualitative Empirie
Die Vorlesung gibt einen praxisbezogenen Überblick über einschlägige sozialwissenschaftliche und pädagogische qualitative Methoden. Es werden historische, wissenschaftstheoretische und methodologische Grundlagen sozialwissenschaftlicher und pädagogischer empirischer Forschung thematisiert sowie wichtige Forschungsmethoden anhand von Beispielen aus der pädagogischen Praxis vorgeführt. Praktische Fragen bei der Erstellung einer Forschungsarbeit im Praktikum stehen im Mittelpunkt (Themenfindung, Methodenwahl, Gegenstandsbezug, Auswertung). Praxen sozialwissenschaftlicher Forschung wie Beobachten, Beschreiben, Befragen, Interpretieren, Auswerten sowie Medien der qualitativen Forschung (Sprache, Schrift, Bild) werden thematisiert. Die Vorlesung ist ergänzend zum oder vorbereitend auf das Praxissemester und das Lehrforschungsprojekt.
LA 3 | Vorlesung
Prof. Dr. Malte Brinkmann
Tutorium zur Vorlesung "Einführung in die qualitative Empirie"
Das Tutorium begleitet die Online-Vorlesung „Einführung in die pädagogische Empirie". Mit dem Tutorium erhalten Sie den Raum für eine vertiefende Auseinandersetzung mit den Vorlesungsinhalten. Mögliche Fragen Ihrerseits können besprochen und eine gezielte Klausurvorbereitung unterstützt werden. Darüberhinausgehend kann mit dieser Veranstaltung der Blick auf mögliche Forschungsprojekte sensibilisiert werden.
LA 3 | Tutorium
Laura Margarita Sanden
Erziehungswissenschaftliche Forschung in Theorie und Empirie (Abschlusskolloquium)
Das Hauptseminar/Abschlusskolloquium richtet sich an Studierende unterschiedlicher Studiengänge, die ihre Qualifikationsarbeit planen oder schreiben. Es werden forschungspraktische, methodologische und grundlagentheoretische Fragen und Probleme qualitativer Bildungsforschung anhand von Forschungsmaterialien aus Qualifizierungsarbeiten, Forschungsprojekten und Seminararbeiten diskutiert und erarbeitet.
Das Seminar bietet eine forschungspraktische Einführung in Fragen der Datenerhebung und der Datenauswertung. Dabei sollen Fragen nach der Gegenstandskonstitution im Forschungsprozess im Kontext von Grundbegriffen und Kategorien der Erziehungswissenschaft (Erziehung, Bildung, Sozialisation, Lernen) sowie methodologische Fragen der Praktiken des Forschens (Beobachten, Beschreiben, Interpretieren, Auswerten, Analysieren) und im Forschungsprozess selbst behandelt werden. Es ist geöffnet für alle forschungspraktisch und –methodisch Interessierten, Erfahrungen in der praktischen Forschungsarbeit sind willkommen, aber nicht Voraussetzung. Materialien werden bereit gestellt.
Zusatzangebot | Forschungskolloquium
Prof. Dr. Malte Brinkmann