Lehre im Sommersemester 2014
Nachfolgend finden Sie eine Auflistung aller Lehrveranstaltungen der Abteilung - Anmeldungen erfolgen über AGNES
Bachelor Erziehungswissenschaften
Bachelor Erziehungswissenschaften - Modul 15
Waldorfpädagogik kontrovers
Das Seminar folgt einem Dreischritt. Zunächst soll eine Grundlagendiskussion über mögliche Ausdeutungen von Erziehung sowie Konstanten klassischer und moderner Erziehungstheorien thematisiert erfolgen. Anschließend wird das Leben und Werk von Rudolf Steiner sowie aktuelle anthroposophische und waldorfpädagogische Konzepte vorgestellt. Im dritten Schritt werden im Rahmen kleiner Forschungsgruppen eigenständig einschlägige Einrichtungen und Publikationen auf ihren pädagogischen Gehalt (vergleichend) geprüft und die Ergebnisse im Seminar präsentiert. Sofern möglich, erfolgt durch das gesamte Seminar mindestens eine Hospitation bei einer Waldorf-Einrichtung. Lese- und Diskussionsfreude wird vorausgesetzt.
Literatur:
Barz, Heiner/Randoll, Dirk (Hrsg.) (2007): Absolventen von Waldorf-Schulen. Eine empirische Studie zu Bildung und Lebensgestaltung. Wiesbaden: VS Verlag.
Frielingsdorf, Volker (Hrsg.) (2012): Waldorfpädagogik kontrovers – ein Reader. Weinheim: Beltz Juventa.
Helsper, Werner et al. (2007): Autorität und Schule. Die empirische Rekonstruktion der Klassenlehrer-Schüler-Beziehung an Waldorfschulen. Wiesbaden: VS Verlag.
Paschen, Harm (Hrsg.) (2010): Erziehungswissenschaftliche Zugänge zur Waldorfpädagogik. Wiesbaden: VS Verlag.
Prange, Klaus (2000): Erziehung zur Anthroposophie. Darstellung und Kritik der Waldorfpädagogik. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Ullrich, Heiner (1991): Waldorfpädagogik und okkulte Weltanschauung. München: Juventa.
2 SWS
Dozenten:
Di, 14-16
5 SP
Marc Fabian Buck, Sales Rödel
Raum 229, Invalidenstr. 110
Empirische Forschung in den Erziehungswissenschaften
Ausgehend von der Frage nach der Rolle der qualitativ-empirischen Forschung in den Erziehungswissenschaften sollen in diesem Forschungsseminar verschiedene Traditionslinien der empirischen Forschung in den Erziehungswissenschaften sowie unterschiedliche Methoden herausgearbeitet werden. Diese werden auf Ziele, Einsatzgebiete, Möglichkeiten und Grenzen hin untersucht. Vertiefend wird dann auf die Arbeit mit Videodaten eingegangen, wobei am vorliegenden Datenmaterial verschiedene Forschungsmethoden exemplarisch auf ihre Tragweite geprüft und einzelne Analyse- und Aufbereitungstechniken eingeübt werden können (Transkription, Kodierung etc.). Es ist ausdrücklich erwünscht, dass im Rahmen des Forschungsseminars Fragestellungen und Konzepte für Bachelorarbeiten im Bereich der Allgemeinen Erziehungswissenschaft entwickelt werden.
2 SWS
Dozent:
Mi, 10-12
3 SP
Sales Rödel
Raum 1.204, Dorotheenstr. 24
Werkstatt Qualitative Forschung in der Erziehungswissenschaft
Das Seminar richtet sich an Studierende, die theoretisch-systematische Kenntnisse qualitativer Forschung in der Erziehungswissenschaft erwerben und diese anhand eines empirisch-praktischen Vorgehens anwenden möchten. In einem ersten Seminarteil sollen ausgewählte Texte zur Logik qualitativer pädagogischer Forschung, insbesondere der teilnehmenden Beobachtung, präsentiert und analysiert werden. Dabei werden insbesondere auch methodologische Grundannahmen und forschungspraktische Gesichtspunkte erörtert. Im zweiten Teil soll die Erhebungsmethode der teilnehmenden Beobachtung vertieft werden, auf deren Grundlage eine im Seminar entwickelte Forschungsfrage praktisch erprobt werden könnte sowie sich im Anschluss mögliche erste Auswertungsschritte in der Werkstatt erarbeiten ließen. Die so entstehende Feldforschung könnte gegebenenfalls Bestandteil einer Bachelorarbeit in der Allgemeinen Erziehungswissenschaft werden.
2 SWS
Dozenten:
Mi, 14-16
3 SP
Prof. Dr. Malte Brinkmann,
Denise Wilde
Raum 1.205, Dorotheenstr. 24
Aktuelle Bildungsreformen aus allgemeinpädagogischer Sicht
Eine im Kontext eines erziehungswissenschaftlichen Studiums wichtige Handlungskompetenz besteht darin, erziehungswissenschaftlich relevante Theorien und Praktiken mit Blick auf ihre Prämissen und Implikationen hin zu verstehen und kritisch zu hinterfragen. Aufgrund ihrer ausgeprägten grundlagenreflexiven Ausrichtung kann Allgemeine Erziehungswissenschaft hier einen wichtigen Beitrag leisten. Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns im Seminar mit aktuellen Bildungsreformen (bspw. PISA und Bologna) und gehen dabei insbesondere der Frage nach, auf welche bildungstheoretischen Prämissen sich unterschiedliche Akteure bewusst oder unbewusst stützen. Diese Prämissen und deren (möglichen) Implikationen diskutieren wir kritisch. Neben einschlägiger Forschungsliteratur beschäftigen wir uns dabei auch mit tagesaktuellen Beiträgen, bspw. aus der Tagespresse.
2 SWS
Dozent:
Di, 14-16
5 SP
Dr. Patrick Ressler
Raum 402, Invalidenstr. 110
Master Erziehungswissenschaften
Master Erziehungswissenschaften - Modul 2
Zeigen als pädagogische Praxis - Forschungsseminar zur qualitativen Beschreibung und Analyse eines pädagogischen Grundphänomens
Die Praxis des Zeigens erfährt aktuell in verhaltens-, kultur- und erziehungswissenschaftlichen Diskursen große Aufmerksamkeit. Zeigen gilt als elementare vorsprachliche Praxis gegenseitigen intentionalen Verstehens, die in einem elementaren und ggf. evolutionären Zusammenhang zu Lernen und Erziehen steht. Im Seminar werden zunächst neuere Ansätze zu einer Praxis des Zeigens von etwas (als hin- und verweisen und als vorzeigen und präsentieren) diskutiert, um dann in einer phänomenologischer Analyse das Sich-etwas zeigen lassen (als etwas sehen lassen, was sich zeigt) genauer zu analysieren. Letzteres geschieht am videographischen Material aus der pädagogischen Praxis in Form einer Einübung in die qualitative erziehungswissenschaftliche Videographie und die phänomenologische Bildanalyse.
Literatur:
Wiesing, Lambert (2013): Sehen lassen. Die Praxis des Zeigens. Berlin.
van Berg, Karen den/Gumbrecht, Hans Ulrich (Hg.) (2010): Politik des Zeigens. München.
Schmidt, Robert/Stock, Wiebke M./Volbers, Jörg (Hg.) (2011): Zeigen. Dimensionen einer Grundtätigkeit. Weilerswist.
Boehm, Gottfried (Hg.) (2010): Zeigen. Die Rhetorik des Sichtbaren. Paderborn, München. Prange, Klaus (2005): Die Zeigestruktur der Erziehung. Grundriss der operativen Pädagogik. Paderborn.
Tomasello, Michael (2009): Die Ursprünge der menschlichen Kommunikation. Frankfurt am Main.
2 SWS
Dozent:
Mo, 12-14
5 SP
Prof. Dr. Malte Brinkmann
Raum 1.503, Dorotheenstr. 24
Bildung denken. - Bildungstheoretische Sondierungen zwischen Inspiration, Transformation und Transgression
Bildungsprogrammatik steht hoch im Kurs. Kaum eine gesellschaftliche Problemlage verweist nicht auf die Bedeutung der Bildung, kaum ein anderer Begriff ist derart mit Zukunftshoffnungen und Erfüllungserwartungen überfrachtet. Auch ist Bildung nach wie vor fraglos einer der tragenden Grundbegriffe deutschsprachiger erziehungswissenschaftlicher Reflexion. Bildungstheorie, die sich beständig, aber gelegentlich auch ermüdet um den zunehmend überanstrengten Begriff der Bildung bemüht, ist – und dies sei als Warnung vorausgeschickt – allerdings ein Unterfangen, das von wachsenden Popularitätseinbußen betroffen ist. Wo die Fragen nach dem Was und Wie der Bildung mit Differenzierungen, Ambivalenzen und Problematisierungen kontrastiert werden, droht nicht nur die ungefragte Entzauberung mancher Bildungsmythen, sondern auch und vor allem die Stigmatisierung vermeintlich „grauer“ Theorie als Lösungsverweigerungsinstanz.
Das Literaturseminar dient der Einführung in bildungstheoretische Fragehorizonte und wird vor allem aktuelle bildungstheoretische Konzepte in den Blick nehmen, die eine einfache Antwort auf die Frage nach der Bedeutung und der Aufgabe von Bildung heute zwar erschweren, aber die Vielfältigkeit der mit dem Problem der Bildung verknüpften Perspektiven abseits der gegenwärtig haussierenden Debatten vielleicht zu sichten vermag. Wer schon zu wissen glaubt, was Bildung meint, mag vielleicht enttäuscht werden, wer gegenüber Bildung ein gewisses begriffliches Unbehagen verspürt, mag vielleicht darin bestätigt werden, wer Auskunft sucht, wird sicherlich Fragen ernten. Der gemeinsamen Diskussion der Basistexte im Plenum wird möglichst viel Raum gegeben, Leselust und Argumentationsfreude werden daher ausdrücklich begrüßt!
2 SWS
Dozent:
Mi, 10-14 (14-tgl.)
5 SP
Dr. Richard Kubac
Raum 217, Invalidenstr. 110
Master Erziehungswissenschaften - Zusätzliches Angebot
Forschungswerkstatt "Theorie und Empirie pädagogischer Erfahrung"
In diesem Colloquium werden ausgehend von aktuellen Forschungsproblemen und -debatten Fragen der Theorie und Empirie der pädagogischen Erfahrung diskutiert und phänomenologische und qualitative Methoden analysiert und praktiziert. Dies geschieht in gemeinsamer Lektüre von Texten, und qualitativen Analysen von videographischen Materialien aus der pädagogischen Praxis. Zudem sollen Qualifikationsarbeiten vorgestellt und diskutiert werden und Vorträge externer Experten stattfinden.
Erwartet wird ein hohes Maß an aktivem Engagement, genaue Textlektüre und Bereitschaft zur theoretischen und systematischen Reflexion pädagogischer Erfahrung.
4 SWS
Dozent:
Mi, 18-21:30
(14-tägig)
8 SP
Prof. Dr. Malte Brinkmann
Raum 235, Geschwister-Scholl-Str. 7 (Forschungswerkstatt für Bildungsreform)
Lehramtsbezogener Master
Pädagogischer Praxisforschung: Pädagogische Erfahrung in der Schule beschreiben, interpretieren und analysieren
Es werden schriftliche und videographische Aufzeichnungen aus der schulischen Praxis analysiert (Fallanalysen). Theorie und Praxis wird dabei auf mehrere Weisen miteinander verbunden: Zum einen werden die subjektiven Theorien der Teilnehmer (eigene Erfahrungen, Sichtweisen) zum Ausgangspunkt der Reflexionen auf pädagogisches Handeln. Zum anderen werden erziehungswissenschaftliche Theorien und didaktische Kategorien für eine weitergehende Analyse hinzugezogen mit dem Ziel, pädagogisches Handeln und didaktische Eignung genauer und besser zu verstehen. Schließlich werden methodische Fragen der qualitativen Unterrichtsforschung erörtert.
Die Teilnahme an dieser Veranstaltung setzt eine hohe Bereitschaft zur Reflexion des eigenen Standpunkts sowie zur Arbeit in Gruppen voraus. Erwartet wird die Abfassung reflexive Überarbeitung eines Portfolios zu den Fallanalysen.
2 SWS
Dozent:
Do, 14-16
4 SP
Prof. Dr. Malte Brinkmann
Raum 1.205, Dorotheenstr. 24