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Humboldt-Universität zu Berlin
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche FakultätInstitut für Erziehungswissenschaften
Mathematik in der Primarstufe
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Vom 1.5.1974 bis zum 30.9.1974 verwaltete ich eine Assistentenstelle an der Universität Münster. Zusammen mit meinem Doktorvater, Prof. W. Jäger, wechselte ich im Oktober 1974 nach Heidelberg. Vom 1.11. 1974 bis zum 1.4.1977 war ich Promotionsstipendiat des Cusanus-Werkes. Die Promotion Anwendung stabiler Homotopie bei Existenzsätzen für nichtlineare Gleichungen schloss ich am 17.1.1978 ab.
Vom 1.4.1977 bis zum 19.7.1978 verwaltete ich eine Assistentenstelle im Fach Mathematik an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe, Abteilung Münster und wurde am 16.2.1978 zum Wissenschaftlichen Assistenten ernannt mit dem Aufgabenbereich Forschung und Lehre im Bereich der Didaktik der Mathematik.
Von 1981 bis 1997 war ich Mitherausgeber der Zeitschrift Stochastik in der Schule (Beendigung meinerseits wegen sich häufender Aufgaben beim Dienstantritt in Kassel).
Vom 1.2.1982 bis zum 31.3.1983 leistete ich, von der Universität Münster beurlaubt, am Bezirksseminar Münster den verkürzten Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Mathematik und Physik und legte am 19.1.1983 die Zweite Staatsprüfung ab.
Seit dem 1.10.1983 war ich an der Universität Münster im Zentrum Wissenschaft und Praxis mit der Organisation der Schulpraktischen Studien aller Lehrämter befasst und parallel dazu am Institut für Didaktik der Mathematik mit Forschung und Lehre zur Didaktik der Mathematik und der eigenen Durchführung Schulpraktischer Studien. Am 1.2.1984 erfolgte die Ernennung zum Akademischen Rat, am 1.4.1986 die zum Akademischen Oberrat.
Am 24.5.1995 erhielt ich am Fachbereich Mathematik der Universität Münster die venia legendi für Didaktik der Mathematik (Thema der Habilitationsschrift: Qualitative empirische Untersuchungen zum Wahrscheinlichkeitsverständnis bei Vor- und Grundschulkindern.) Die Forschungen wurden durch zwei Sachbeihilfen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Im Wintersemester 1994/95 habe ich eine C2-Professur am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg vertreten, im Sommersemester 1995 eine C3-Professur zur Didaktik der Mathematik am Fachbereich Mathematik der Universität Münster. Im Wintersemester 1995/96 und im Sommersemester 1996 habe ich eine C4-Professur für Mathematik und ihre Didaktik am der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln vertreten und im Sommersemester 1996 Lehraufträge an den Universitäten Dortmund und Münster wahrgenommen.
Seit dem 26.8.1991 hatte ich in Münster die Prüfungsberechtigung im Fach Mathematik für das Lehramt der Primarstufe, die gleiche Prüfungsberechtigung hatte ich an der Universität zu Köln und habe sie bis heute (2015) an der Universität Kassel..
Am 12.8.1996 erhielt ich einen Ruf auf eine C4-Professur für Erziehungswissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Didaktik der Mathematik an der Universität Hamburg, den ich am 7.1.1997 wegen des Rufs aus Kassel abgelehnt habe. Am 7.12.1996 erhielt ich einen Ruf auf eine C4-Professur für Didaktik der Mathematik am Fachbereich Mathematik der Universität GH Kassel, den ich am 10.4.1997 angenommen habe. Die Aufgaben umfassen fachdidaktische, fachinhaltliche und schulpraktische Forschung und Ausbildung in Mathematik für die Lehramtsstudiengänge der Primar- und der Sekundarstufe. Die Forschung erstreckt sich neben dem Schwerpunkt Fachdidaktik auch auf interdisziplinäre Bezüge einschließlich Themen der Lehrerfortbildung. Ich bin seitdem prüfungsberechtigt im Fach Mathematik und in der Didaktik der Mathematik für Lehrämter aller Stufen.
An der Universität Kassel habe ich ein Mathematikdidaktisches Labor für die Grundschule neu aufgebaut, das sich konzeptionell mit der Grundschulwerkstatt am Fachbereich Erziehungswissenschaft und den anderen Studienwerkstätten ergänzt. Mein Arbeitsschwerpunkt Didaktik der Geometrie für die Grundschule (heute eher bezeichnet als „Raum und Form“) wurde durch eine Sachbeihilfe der DFG unter dem Titel „Codieren von Raumvorstellung in Kinderzeichnungen“ gefördert. Ich bin an der Universität Kassel Mitglied der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Grundschulpädagogik (IAG), Mitglied im Vorstand des Zentrums für Lehrerbildung (ZLB) und gehöre den Jurys an, die den Georg-Forster-Preis für hervorragende interdisziplinäre Arbeiten und den Martin-Wagenschein-Preis für hervorragende wissenschaftliche Hausarbeiten im Lehramt vergeben.
Ich widme mich in Kassel neben der universitären Lehre und Forschung in besonderem Maße neuen Konzepten Schulpraktischer Studien und intensiver Zusammenarbeit mit allen Ebenen der Lehrerfortbildung: Ich gestalte Einzeltagungen, mehrtägige Lehrgänge und Qualifikationsmaßnahmen in Hessen, in anderen deutschen Bundesländern, in Italien, in Österreich, in der Schweiz und in Tschechien.
Von 1977 bis 2006 war ich Mitglied des Beirats der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM). Dort vertrete ich das Ressort Grundschule. Zudem war ich Mitglied der Jury, die den Förderpreis der GDM vergibt. Der Beirat der GDM wählte mich 2001 in das Team der Herausgeber des Journals für Mathematikdidaktik (JMD), der Zeitschrift der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM), diese Arbeit führte ich von 2001 bis 2003 durch (Beendigung wegen zunehmender Aufgaben für die Hessische Landesregierung). Ich gehörte der Fachgruppe Mathematik der internationalen Vergleichsstudie IGLU an und war gutachtender Mitarbeiter des Schweizer Schulbuchs mathbu.ch.
Im Jahre 2002 erarbeitete eine vom hessischen Kultusministerium und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst eingesetzte Expertengruppe unter meiner Leitung Vorschläge zur Aktualisierung der Lehrerbildung in Hessen, die das 2004 neue entstehende Lehrerbildungsgesetz in Hessen mit vorbereiteten. Die Vorschläge wurden weitgehend in das seit 2004 geltende Gesetz übernommen.
Im Jahre 2002 erhielt ich einen Ruf auf eine C4-Professur für Didaktik der Mathematik an der Universität Oldenburg, den ich im Sommer 2003 abgelehnt habe.
Seit dem Sommer 2003 leitete ich gemeinsam mit Prof. Andrea Peter-Koop das von der Europäischen Union geförderte Sokrates-Comenius-2.1-Projekt zur Lehrerbildung Communicating Own Strategies in Mathematics Teaching (COSIMA), an dem Wissenschaftler und Lehrer aus Großbritannien, Tschechien und Deutschland beteiligt waren. Ferner war ich an dem von der Europäischen Union geförderten Sokrates-Comenius-2.1-Projekt Initiating Innovative Approaches in Teaching Mathematics (IIATM) zur Lehrerbildung mit Partnern in Großbritannien, Griechenland, Tschechien und Deutschland beteiligt.
An der Universität Kassel habe ich mich im eigenen Fachbereich Mathematik, später im Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften im Fachbereich engagiert und drei Jahr das Amt des Dekans wahrgenommen. Besonderes Interesse und Engagement habe ich dem fachbereichsübergreifenden Zentrum für Lehrerbildung an der Universität Kassel gewidmet. Seit seiner Gründung 2001 bin ich Mitglied im Vorstand, geleitet habe ich es von 2006 bis 2011. Das Zentrum hat neben administrativen Aufgaben insbesondere den Auftrag durch fachbereichsübergreifende Projekte und Strukturen der Lehrerbildung in Kassel ein spezifisches Profil zu geben.
Im Rahmen der Kasseler Forschergruppe zur empirischen Bildungsforschung habe ich gemeinsam mit Prof. Helmut Vogt (Biologie) ein DFG-Projekt zu Schülerbearbeitungen von Modellbildungen in den Fächern Biologie und Mathematik durchgeführt.
Seit 2011 bin ich Mitglied im Team der Aufgabenentwickler zu VERA3. Seit 2015 bin ich Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Stiftung Haus der kleinen Forscher“.
Seit dem 31. März 2015 bin ich in den Ruhestand versetzt.
In den vergangenen Jahren habe ich meine Lehr und Forschungsaktivitäten in eine bestimmte Richtung akzentuiert. Maßgebend waren drei Ideen, die ich im Austausch mit deutschsprachigen und angelsächsischen Kollegen bestätigt fand und ausgebaut habe:
- Lifelong learning. Lebensbegleitendes Lernen von Lehrkräften in Grundschulen, so meine Eindrücke aus den angelsächsischen Ländern, erfordert aktives stetiges Engagement seitens der Universitäten. Dort habe ich mich seit Jahren in großem Umfang engagiert, sowohl mit Angeboten für Multiplikatoren als auch mit Angeboten für Klassenlehrkräfte. Zum einen leiste ich damit als Vertreter einer Universität einen Beitrag zur Aktualisierung des Unterrichts. Zum anderen dient mir dies zum „Fühlung halten“ und als unschätzbare Quelle zur laufenden informellen Evaluation und Aktualisierung meiner eigenen Lehrangebote und Positionen.
- Bildungsstandards, Akzent auf „Raum und Form“. Die Bildungsstandards zur Mathematik skizzieren in allen mir bekannten Entwürfen verschiedener Länder ein aktuelles Mathematikbild, das für die Grundschule insbesondere dadurch charakterisiert ist, dass es über die Fertigkeiten hinaus die Strategien betont und mathematische Inhalte über die Arithmetik hinaus als gleichrangig bedeutsam ausweist. Darin finde ich insbesondere meine seit langem vertretene Position gestärkt, den Inhaltsbereich „Raum und Form“ in der Lehrerbildung auszubauen. Dem widme ich mich schwerpunktmäßig im Design von Lernumgebungen und in entsprechenden Akzentsetzungen in Lehrplankommissionen, Lehrangeboten und empirischen Untersuchungen.
- Diagnostische Kompetenzen. Lernstandsbestimmung und Maßnahmen zur individuellen Förderung von Grundschulkindern im Fach Mathematik erfordern mathematikdidaktische diagnostische Kompetenzen im Sinne einer handlungsleitenden Diagnostik. Gemeinsam mit Prof. Andrea Peter-Koop und australischen Freunden und Kollegen aus der Arbeitsgruppe um Prof. Doug Clarke an der ACU in Melbourne habe ich seit 2005 interviewbasierte Werkzeuge dazu entwickelt und in die Ausbildung und Fortbildung von Lehrkräften eingebracht (EMBI). Darüber arbeite ich seithinaus bin ich seit 2010 gemeinsam mit Prof. Kristina Reiss, Prof. Jens-Holger Lorenz und Prof. Hedwig Gasteiger an der Gruppe der Aufgabenentwickler der Vergleichsarbeiten zur Mathematik im 3. Schuljahr (VERA3) beteiligt und seit 2012 an dem Projekt VERA-RE, das sich mit differenzierten Rückmeldungen zu den Aufgaben an Lehrkräfte befasst.