Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Arbeitsbereich Wirtschaftspädagogik

INA-Pflege PLUS

Integriertes Angebot zur Alphabetisierung und Grundbildung im Pflegebereich; Professionalisierung-Literalisierung-Unterstützung-Sensibilisierung
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E-Mail:ina-pflege.ewi@hu-berlin.de
Telefon: 030 2093-66897 

 

Projektleitung

Dr. Regina Ryssel
E-Mail: regina.ryssel@hu-berlin.de
Telefon: 030 2093-66897 

 

Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen

Dipl.-Soz. Annika Löbsin

Aneli Hüttner M. Ed.

Antonia Burkhardt M. Ed.

Jana Zichel-Wessalowski M. A.

Anne Rieke M.A.

Elisa Heiland (stud. Mitarbeiterin) 

 

Laufzeit

01. Januar 2022 bis 31.03.2025
 

Finanzierung

INA-Pflege PLUS ist ein Forschungsvorhaben im Rahmen der "Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung (AlphaDekade)" und wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen W1491AOG. 
 

Hintergrund und Ziel des Projekts

Das Projekt INA-Pflege PLUS sowie die Vorgängerprojekte INA-Pflege und INA-Pflege 2 entstanden vor dem Hintergrund der ersten Leo. ─ Level-One Studie aus dem Jahr 2011, bei der sich herausstellte, dass 7,5 Millionen deutschsprechende Erwachsene in Deutschland nicht oder nur unzureichend lesen und schreiben können, und der Studie LEO 2018 – Leben mit geringer Literalität, nach der 6,2 Millionen Menschen gering literalisiert sind. In Folge der schockierenden Ergebnisse wurden von Bund und Ländern die „Nationale Strategie für Alphabetisierung“ (2012-2015) und die „Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung“ (2016-2026) ins Leben gerufen, um die Anzahl der gering Literalisierten zu reduzieren und das Grundbildungsniveau zu erhöhen.

Über die Zahl derjenigen mit Grundbildungsbedarf in einzelnen Branchen können derzeit noch keine zufriedenstellenden Aussagen getroffen werden. Unser Projekt INA-Pflege PLUS fokussiert den Pflegebereich. Eine statistische Erhebung über Pflegehilfskräfte mit Grundbildungsbedarf existiert bisher nicht. Erfahrungsberichte aus den Pflegeeinrichtungen legen jedoch nahe, dass eine relevante Anzahl von Pflegehelferinnen und Pflegehelfern nicht ausreichend lesen, schreiben oder rechnen kann.

Während in der Projektarbeit von INA-Pflege und INA-Pflege 2 die Erstellung von passgenauen Lehr- und Lernmaterialien für gering literalisierte Erwachsene in Qualifizierungen der Pflegehilfe zentrale Aufgabe war, hat das Projekt INA-Pflege PLUS einen anderen Fokus: im Mittelpunkt stehen nunmehr der Aufbau, die Weiterentwicklung und Verstetigung eines bundesweit agierenden Netzwerkes von Akteurinnen und Akteuren auf unterschiedlichen Strukturebenen der Pflegehilfe. Damit soll ein nachhaltiger und tragfähiger Beitrag zur strukturellen Verankerung von Grundbildung in der Pflegehilfe geleistet werden, um die Qualität von Lehr- und Lernprozessen in den Ausbildungs- und Qualifizierungsangeboten im Pflegebereich zu erhöhen.

 

 

Arbeitsschwerpunkte

Der Wissenschaft-Praxis-Dialog dient der Kooperation von Akteurinnen und Akteuren unterschiedlicher Ebenen, so z. B. Lehrkräfte, Bildungsplanende, wissenschaftlich Tätige und Personen aus der Politik. Die beiden Dialogformate INA-Pflege LABOR und INA-Pflege TALK bieten Plattformen für den Wissenschaft-Praxis-Dialog zum Thema Grundbildung im Pflegebereich. Im INA-Pflege LABOR werden Umgestaltung und Partizipation zusammengedacht: Expertinnen und Experten für Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote der Pflegehilfe, Grundbildung und Alphabetisierung arbeiten gemeinsam an Produkten und Empfehlungen zum Thema  "Grundbildung in der Pflegehilfe lehren - Grundbildung in die Pflegehilfe integrieren". Die Arbeitsergebnisse aus dem INA-Pflege LABOR werden im Dialogformat INA-Pflege TALK präsentiert und diskutiert. Ziel ist, den Diskurs zu den Rahmenbedingungen und den Perspektiven von arbeitsorientierter Grundbildung in der Pflege weiter zu erhellen.

Als Basis für die Öffentlichkeitsarbeit wird ein detailliertes, an den entsprechenden Zielgruppen (Lehrende, Bildungsplanende, Vertreter:innen der Bildungspolitik auf kommunaler, Landes- und Bundesebene) orientiertes Kommunikationskonzept erarbeitet. Mit der Entwicklung der Website www.grundbildung-pflege.de wird eine Informationsplattform zum Thema Grundbildung im Pflegebereich zur Verfügung gestellt und entsprechendes Wissen gebündelt.

Darüber hinaus wird ein Handbuch zu didaktischen Prinzipien der Grundbildung in der Pflegehilfe für Lehrpersonen und Bildungsplanende erstellt, welches methodisch-didaktische Empfehlungen zur Gestaltung von Unterrichtssituationen in der Pflege vermittelt. In Schulungen werden Lehrkräfte und Bildungsplanende befähigt, Sensibilisierungs- und Professionalisierungsangebote zur arbeitsorientierten Grundbildung in der Pflegehilfe selbst zu gestalten.

 

Publikationen (Auswahl)

Löbsin, Annika; Ryssel, Regina; Zichel-Wessalowski, Jana (i.V., 2024): Sprachsensible Ausbildung in der Pflegeassistenz. Erkenntnisse aus zwölf Jahren arbeitsorientierter Grundbildung im Pflegebereich. In: Sprache im Beruf 7, 2024/2

Zichel-Wessalowski, Jana; Badel, Steffi, Burkhardt, Antonia; Löbsin, Annika; Ryssel, Regina (i.V., 2024): Sprachbildung- und förderung in der Pflegehilfe verankern. In: Berichte zur Beruflichen Bildung AG BFN, Bonn.

Badel, Steffi; Burkhardt, Antonia; Göse, Lydia; Löbsin, Annika; Ryssel, Regina; Zichel-Wessalowski, Jana (i. E., 2024): Personalgewinnung und Personalbindung in der Pflege. Einladung zur Qualifizierung von Menschen mit Grundbildungsbedarf. In: Tafner, G.; Ackermann, N.; Hagedorn, U.; Wagner-Herrbach, C. (Hrsg.): Humane Ökonomie – selbstverständlicher Auftrag sozioökonomischer Bildung und Wissenschaft oder sozialromantische Utopie? Berichte zur Beruflichen Bildung AG BFN, Bonn.

Badel, Steffi; Burkhardt, Antonia; Hüttner, Aneli; Löbsin, Annika; Ryssel, Regina; Zichel-Wessalowski, Jana (2023): Grundbildung in der Ausbildung Pflegehilfe/Pflege(fach)assistenz fördern und gestalten. 5-Punkte-Papier zur nachhaltigen Verankerung von arbeitsorientierter Grundbildung in der Ausbildung Pflegehilfe/Pflege(fach)assistenz. Eine Diskussionsgrundlage für den INA-Pflege TALK. 5-Punkte-Papier.

Badel, Steffi; Burkhardt, Antonia; Löbsin, Annika; Ryssel, Regina (2022): Gemeinsam fundiert entwickeln. Die INA-Pflege-Toolboxen als Beispiel gelungener Wissenschaft-Praxis-Kooperation. In: weiter bilden. Die Zeitschrift für Erwachsenenbildung, S. 26–29.

 
Präsentationen/Workshops (Auswahl)

Badel, S., Zichel-Wessalowski, J. (2023, 26. September). Sprachbildung als Teil von Grundbildung in die Pflegehilfe integrieren. AG-BFN-Fachtagung Sprach(n) im Beruf: Erfolgsrezepte für die berufliche Sprachbildung. Bamberg/Deutschland.

Ryssel, R., Zichel-Wessalowski, J. (2023, 25. Mai). Grundbildung in die Pflege(-hilfe) integrieren – Grundbildung in der Pflege(-hilfe) lehren. Zwischenergebnisse aus dem Projekt INA-Pflege PLUS. Forschungskongress Bildung und Versorgung in der Pflege gemeinsam gestalten Bundesinstitut für Berufsbildung. Bonn/Deutschland. Abstractband.

Löbsin, A., Ryssel, R., Wagner-Herrbach, C., Zichel-Wessalowski, J. (2023, 25. Januar). Grundbildung verbindet. Von Teamarbeit und Teilhabe. Symposium über eine Berufsbildung im Umbruch. Humboldt-Universität zu Berlin/Deutschland.

Badel, S./Burkhardt, A./Löbsin, A./Ryssel, R./Zichel-Wessalowski, J. (2022, 23. September). Personalgewinnung und -bindung in der Pflege - Einladung zur Qualifizierung von Menschen mit Grundbildungsbedarf. 5. Jahrestagung der Gesellschaft für sozioökonomische Bildung und Wissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin/Deutschland.

 
Kooperationspartner:innen

Alpha-Bündnis Berlin Mitte

Lernende Region - Netzwerk Köln e. V.

Oberstufenzentrum Informations- und Medizintechnik (OSZ IMT)

Hermann-Scheer Schule (OSZ Wirtschaft)

Volkshochschule Pankow

GRUBISO - Lerncafé am Schlaatz (Bildungsforum Potsdam)

Universität Paderborn/Lehrstuhl "Deutsch als Zweitsprache und Mehrsprachigkeit"

Volkshochschule Berlin Mitte

Malteser Hilfsdienst/Region HRS

Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin/Lehrstuhl "Heilpädagogik"

ver.di Berlin/Brandenburg