Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Lehrbereich Historische Bildungsforschung

Die Institutionalisierung der "Jahrgangsklasse" im preußischen Pflichtschulwesen, 1807-1933

(Dissertationsprojekt von Daniel Töpper, Doktorand bei Prof. Dr. Marcelo Caruso)

 

Projektbeschreibung

 

Die Einteilung von SchülerInnen in Klassen gemäß ihres chronologischen Alters ist im allgemeinen Verständnis bereits so stark verankert, dass dieses Prizip oftmals als natürlich gegeben interpretiert wird, wohingegen Aufweichungen des Einteilungsprinzips explizit markiert werden müssen (wie bspw. das Jahrgangsübergreifende Lernen (=JüL)). Aus der Bildungsgeschichte wissen wir jedoch, dass sich die Jahrgangsklasse global erst im 19. und 20. Jahrhundert durchsetzte und hierbei frühere Modelle der Gruppierung ersetzte. Preußen stellte hierbei nicht nur einen Vorreiter dar, sondern wurde auch international breit rezipiert. In meiner Dissertation verfolge ich, wie hier die Alterseinteilung in einer Reihe von Schritten im langen 19. Jahrhundert vorbereitet und schließlich institutionalisiert wurde, wobei vor allem das spannungsvolle Wechselverhältnis zwischen bürokratischen Verwaltungsvorgaben und pädagogischer Tradition und Praxis im Vordergrund steht.