AG Diskriminierungskritische Lehre (Dikri-L)
Verantwortliche
- Aylin Jordan | aylin.jordan@hu-berlin.de
Selbstverständnis der AG Diskriminierungskritische Lehre (Stand 2019)
Die AG Diskriminierungskritische Lehre hat sich am Anfang des Wintersemesters 2018/19 gegründet und besteht aus Lehrenden, Studierenden und studentischen Mitarbeiter*innen des Sachunterrichts und seiner Didaktik an der HU Berlin. Die AG hat keine feste Mitgliederzahl und ist zugänglich für alle Interessierten, die sich einbringen wollen.
Die Notwendigkeit einer solchen AG basiert auf einem machtkritischen Verständnis von Gesellschaft, in der fortwährende gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse existieren. Diskriminierung verstehen wir als nicht primär von Individuum ausgehend, sondern auch als strukturelles Problem. Als Teil dieser Gesellschaft trifft dies auch auf die Institution Hochschule zu.
Das Ziel der AG ist es, eine diskriminierungssensible und -kritische Reflexion und Weiterentwicklung der Lehre im Sachunterricht und seiner Didaktik strukturell zu verankern und sichtbar zu machen. Angehende Lehrkräfte nehmen eine Schlüsselrolle in der Bildung und Erziehung von Kindern ein, weswegen die AG der Sensibilisierung für diskriminierungskritische Themen im Studium eine hohe Relevanz beimisst.
Auf Grundlage eines breiten Inklusionsverständnisses wird angestrebt, individuelle und strukturelle Momente hochschulspezifischer Diskriminierung zu erkennen, zu kritisieren und abzubauen. Hier liegt der Fokus darauf, wie sich Diskriminierungen im Kontext von Lehre äußern und kritisiert werden können, um das Diskriminierungsrisiko vulnerabler Gruppen im Studium des Sachunterrichts und seiner Didaktik zu mindern. Voraussetzung dafür ist, dass eigene gesellschaftlichen Positionierungen und Handlungsweisen hinterfragt, gekennzeichnet und ggf. verändert werden.
Auch inhaltlich wird die sachunterrichtsdidaktische Lehre und Forschung im Kontext von Ungleichheitsverhältnissen hinterfragt und neu diskutiert. Dies geschieht auch im Hinblick auf das konzeptionelle Grundverständnis des Sachunterrichts und seiner Didaktik als allgemeinbildendes und an kindlichen Lebenswelten orientierten Faches.
Für Studierende des Sachunterrichts und seiner Didaktik an der HU werden verschiedene Angebote geschaffen, zum Beispiel Veranstaltungen zu Diskriminierung im Kontext von Schule und Bildung sowie Sensibilisierungsworkshops. Diskriminierungskritische Angebote und Maßnahmen der AG werden fortlaufend transparent und sichtbar gemacht und in die Lehrer*innenbildung getragen.
Anstoß für die Gründung der AG war die Broschüre „Diskriminierungskritische Lehre“ (https://www.gender.hu-berlin.de/de/studium/diskriminierungskritik-1/broschuere-der-ag-lehre-diskriminierungskritische-lehre-denkanstoesse-aus-den-gender-studies) der AG Lehre des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der HU Berlin. Die AG wurde im ersten Jahr (2018-2019) aus Mitteln des Sondertatbestandes Inklusion der PSE gefördert. Als studentische Mitarbeiterinnen konnten Gesine Pfautsch und Nicole Woloschuk gewonnen werden, die so in besonderer Weise die Arbeit der AG vorangebracht haben.