Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Inklusion - Bildung - Schule

Didaktische Konzeptionen

Didaktische Konzeptionen im Kontext von Inklusion

 

verantwortlich: Pech/Moser

 

Die aktuelle Diskussion um Inklusion ist grundsätzlich auch ausgerichtet auf Fragen pädagogischer Konsequenzen und Schulentwicklung. Fachdidaktische Perspektiven werden hierbei bislang weitestgehend nicht berücksichtigt. D.h. zur Frage der Inhaltsthematisierung unter Berücksichtigung von Inklusion können bislang nur sehr bedingt Aussagen formuliert werden. Die Sachunterrichtsdidaktik ist diesbezüglich einen Schritt weiter als andere Fachdidaktiken. Hintergrund hierfür ist die Breite möglicher Unterrichtsinhalte dieses Schulfaches, in dem mit Blick auf die Unterstützung von Kindern bei der systematischen und eigenaktiven Erschließung von Umwelt als zentrale didaktische Argumentationsfigur jene der ‚Vielperspektivität‘ (vgl. Köhnlein et al. 1999) entwickelt wurde und damit der Grundgedanke, dass ‚Sachen‘ sich nicht aus einer Perspektive erschließen, sondern verschiedener Zugänge bedürfen, die in Abhängigkeit stehen zu den Erfahrungen von Kindern und zudem miteinander vernetzt werden sollen. Aus inklusionspädagogischer Perspektive kommt Hinz daher bezüglich des Sachunterrichts zu dem Schluss, dass der Sachunterricht für die „inklusive Perspektive prädestiniert zu sein“ scheint (Hinz 2011, 35). Innerhalb der Sachunterrichtsdidaktik wurden als zentrale Zugänge zu Inhalten aus inklusiver Perspektive normativ, aber auch bereits in ersten empirischen Arbeiten die Dimension der Kommunikation (Kaiser 2000), jene der Leiblichkeit und der Wahrnehmung (Seitz 2005), damit also grundlegend das Moment ästhetischer Zugänge (Schomaker 2007) herausgestellt. Ansätze zum Einbezug dieser Aspekte in eine sachunterrichtsdidaktische Konzeption (Pech & Rauterberg 2008) liegen mittlerweile vor (Pech 2011; Pech & Schomaker 2013). Darüber hinaus wurden vor kurzem auch Modelle zur Planung von inklusivem Unterricht aus der Sachunterrichtsdidaktik vorgelegt (Gebauer & Simon 2012; Heimlich & Kahlert 2012). Als Forschungsaufgabe kann auf dieser Grundlage die Begleitung und Dokumentation von Prozessverläufen sowie die Evaluation und Beschreibung von Effekten des Realisationsprozesses der Implementierung inklusiven Sachunterrichts an ausgewählten Grundschulen benannt werden. Die übergreifende Frage lautet dabei:

Welche Merkmale und Bedingungen lassen sich für die Gestaltung inklusiven Fachunterrichts in der Grundschule (am Beispiel des Sachunterrichts) identifizieren? [Teilnehmende Beobachtung, Experteninterviews, Fallstudien]

 

Thematisch lauten die Projekte hier beispielsweise:

  • Qualitätsmerkmale eines inklusiven Fachunterrichts
  • Implementierungsformen eines inklusiven Sachunterrichts