Schule im Wandel (SchiWa)
(BBF-Projekt geleitet durch Tobias Feldhoff, Helmut Fend, Eckhard Klieme, Sabine Reh)
Projektbeschreibung
„Schule im Wandel“ (SchiWa) ist eine Vorstudie für eine größer angelegte mixed-method Studie zur systematischen und historischen Untersuchung der Veränderung des Schulsystems.
Ausgangspunkt bilden die Gesamtschulstudien von Helmut Fend aus den 1970er Jahren, die um eine aktuelle quantitative Erhebung und eine zeithistorische Studie zur Einführung der Gesamtschulen und ihrer Entwicklung im Kreis Wetzlar ergänzt werden sollen. Die ebenfalls als mixed-method Design konzipierte Vorstudie setzt bei den Gesamtschulstudien der 1970er Jahre an. Sie besteht aus zwei Teilprojekten.
Im Rahmen der von der Abteilung "Bildungsqualität und Evaluation" verantworteten quantitativen Teilstudie steht die Re-Analyse von Daten der Gesamtschulstudien aus den 1970er Jahren im Vordergrund. Hierfür werden zunächst die Daten rekonstruiert und ihre Qualität überprüft. Anschließend werden Re-Analysen nach heutigen methodischen Standards (IRT-Skalierung/Mehrebenenmodellierung) durchgeführt. Diese beziehen sich entweder auf Fragestellungen der Originalstudien oder auf aktuelle Fragen der Schulqualitätsforschung.
In der von der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung konzipierten zeithistorischen Teilstudie wird Entwicklung und Wandel pädagogischer und schulpolitischer Diskurse und Praktiken am Beispiel des Flächenversuchs mit Gesamtschulen im hessischen Landkreis Wetzlar untersucht. Der Landkreis Wetzlar – Untersuchungsfeld auch für die frühen Studien Fends – ist von besonderem wissenschaftlichem Interesse im Rahmen dieser Studie, weil hier 1971 flächendeckend die Gesamtschule eingeführt, d.h. sämtliche Schulen der Sekundarstufe I in Schulen einer neuen Schulform umgewandelt wurden. Gerade weil diese – schon äußerlich betrachtet – seitdem jeweils recht unterschiedliche Entwicklungen genommen haben, können auf dieser Grundlage Bedingungsfaktoren eines schulischen Wandels beschrieben und in ihren jeweiligen Bedeutungen analysiert werden.
Eine Verzahnung der beiden Teilprojekte erfolgt durch die Berücksichtigung von Ergebnissen der Reanalysen der quantitativen Daten zur Kontextuierung der mit Hilfe der historischen Fallstudien und der Zeitzeugenbefragungen gewonnenen Daten und deren Auswertung und Interpretation zum Wandel von Schulen und dessen Bedingungen. Umgekehrt werden Ergebnisse der zeithistorischen Studie zur Interpretation von Ergebnissen der Zusammenhangsanalysen der quantitativen Daten genutzt. Die Ergebnisse aus beiden Teilstudien dienen als Ausgangsbasis für die anschließende Hauptstudie.
Projektfinanzierung
Institutsmittel der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung im Rahmen von DIPF 2015
Projektleitung
Prof. Dr. Tobias Feldhoff
Prof. Dr. Eckhard Klieme
Prof. Dr. emerit. Helmut Fend
Prof. Dr. Sabine Reh
Projektteam
Dipl.-Soz. Julia Dohrmann
Dr. Monika Mattes
Dr. Brigitte Steinert