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SchülerInnen als politische Akteure? Eine Studie zum Mobilisierungsprozess um Bildung in Chile (2001-2013)

(Publikationsprojekt von Cristina Alarcón)

 

Projektbeschreibung

Im Jahre 2006 organisierten mehr als 600.000 SchülerInnen den ersten massiven sozialen Mobilisierungsprozess seit dem Ende der chilenischen Militärdiktatur (1973-1990). Fünf Jahre später ergab sich eine noch massivere Protestbewegung, die die politische Agenda grundlegend verändern sollte. Diese Mobilisierungsprozesse sind nicht nur aufgrund ihrer Reichweite und dem Alter der Akteure eher ungewöhnlich, sondern auch aufgrund der Radikalität der Forderungen. So äußern diese SchülerInnen nicht nur die erste massive Kritik gegen die marktradikalen Grundprinzipien des Bildungssystems, sondern werben auch für bildungspolitische Alternativen. Sie verstehen sich damit als legitime Mitgestalter der Bildungspolitik. Ziel dieses Projekts ist es „Schule“ als Ort der politischen Mobilisierung zu analysieren, insbesondere die chilenischen SchülerInnen als grundlegende politische Akteure zu verstehen, die nicht nur bestehende Standards und Erwartungshorizonte mit Innovation und Provokation in Frage stellen, sondern auch Alternativprojekte zu einer marktorientierten und entpolitisierten Gesellschaft vorschlagen. Das Projekt, das vornehmlich auf Interviews mit SchülerInnen und auf Periodika gründet, analysiert die Diskurse und Praktiken der SchülerInnen von einer sozialisatorischen und bildungspolitischen Perspektive.