Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Allgemeine Erziehungswissenschaft

Forschungsinteressen

  • Bewegungspädagogik (phänomenologische Sportpädagogik)
  • Leib- und körperorientierte Bildungsforschung
  • Demokratiebildung in Bewegung und im Sport
  • Bildungs- und Erziehungstheorien im Sport
  • Lehrplanforschung und Curriculumentwicklung
  • Professionalisierung von Sportlehrkräften
  • Phänomenologische Forschungsmethoden und Videographie

 

 

Promotionsprojekt:

 

Sportdidaktische Lehrkunst zwischen Wissen und Können – Rekonstruktion und Interpretation aufgabenbezogenen Wissens und Könnens von Sportlehrkräften


Seit der Jahrtausendwende und einer fortschreitenden empirischen Wende und Kompetenzorientierung in der Sportdidaktik, scheint der Begriff der „Lehrkunst“ (Funke-Wieneke, 2007; Lange, 2005; Comenius, 1993/1683) zunehmend aus dem sportdidaktischen Diskurs zu geraten. Für die Sportlehrer*innenprofessionalisierung ist der Begriff jedoch thematisch hochgradig anschlussfähig, da er das „praxisnahe didaktische Denken und Handeln“ (Lange, 2005, S. 4) in seiner performativen Dimension beschreibt und folglich Einblicke ins Können und Wissen der Lehrkraft bietet. Da die auf der Bewegungspädagogik fußende sportdidaktische Theorie der Lehrkunst lediglich als hermeneutisches Theoriekonzept vorliegt, fehlen dieser jedoch empirische Belege und Evidenzen. Dies könnte auch vor dem Hintergrund der fortschreitenden Kompetenzorientierung der Grund sein, dass diese bildungstheoretische Figur im Rahmen der jüngeren sportdidaktischen Theo-rieentwicklung den Anschluss verloren hat. Durch die Spezialisierung und Ausdifferenzierung sozialwissenschaftlicher Forschungsmethoden, insbesondere im qualitativ-interpretativen sowie qualitativ-rekonstruktiven Bereich, scheint nun jedoch ein fundiertes Methodenrepertoire vorhanden, um die individuelle Lehrkunst von Sportlehrer*innen rekonstruieren und kontextangemessen interpretieren zu können. Qualitative Rekonstruktionen von Orientierungsrahmen von Sportlehrkräften können hier als Ansatz der Beschreibung und des Verstehens individueller Lehrkunst gedeutet werden. Die Studie gibt, unter besonderer Berücksichtigung der individuellen Praxis des Aufgabenstellens als Kernelement sportdidaktischen Denkens und Handelns (Ratzmann et. al. 2020), einen Einblick in die Facetten der Lehrkunst von Sport-lehrer*innen.

 

Weitere laufende Projekte
• Demokratiebildung im Bewegungs- und Sportunterricht (Gefördert und finanziert durch: Land Salzburg)