Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Allgemeine Erziehungswissenschaft

Fachbereich Allgemeine Erziehungswissenschaft

Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr. Malte Brinkmann

 

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Berliner Erklärung und offener Brief gegen die Verengung des Bildungsdiskurses "Messen macht noch keine Bildung"

Berliner Professoren wenden sich in einem Offenen Brief gegen die Verengung des Bildungsdiskurses und gegen eindimensionales Bildungsmonitoring. Sie fordern den Einbezug der fachlichen und methodischen Breite der Bildungsforschung, die die Bildungspotenziale eines vielgestaltigen Fächerverbundes in der Schule erfassen kann. Das kann nur gelingen, wenn Bildungsforschung bildungstheoretisch fundiert sowie allgemein- und fachdidaktisch sowie sozial- und professionstheoretisch gerahmt wird. Die Erklärung und den offenen Brief können Sie unter diesem Link Gegen eine Verengung des Bildungsdiskurses ab 12. April lesen.

 

 

Foto: Pierre-Jerôme Adjedj

 

Der Fachbereich der Allgemeinen Erziehungswissenschaft befasst sich mit grundlagentheoretischen und empirischen Fragestellungen. Allgemeine Erziehungswissenschaft nimmt Erziehung in ihrer Doppelfunktion als erfahrungsbezogene Praxis einerseits und als wissens- und forschungsbezogene Wissenschaft andererseits in den Blick. Sie reflektiert pädagogische Theorie und Praxis hinsichtlich ihrer begrifflichen und kategorialen, historischen und kulturellen Grundlagen sowie in ihren interdisziplinären und interkulturellen Bezügen. Als reflexive und kritische Disziplin geht die Allgemeine Erziehungswissenschaft vergleichend und vermittelnd vor, indem sie die Grenzen anderer Disziplinen auslotet und diese systematisch und produktiv einbezieht.

Auf dieser „theoretisch-empirischen“ Basis untersuchen wir die Praxis von Lernen, Übung und Erziehung in pädagogischen Handlungsfeldern. Wir analysieren pädagogische Situationen unter der Perspektive von geteilter Aufmerksamkeit und pädagogischem Zeigen. Phänomenologisch orientiert ist dieses Vorgehen insofern, als dass damit einerseits die „Lebenswelt“ und ihre leiblichen Erfahrungsweisen als Ausgangspunkt von Forschung genommen wird und andererseits die leitenden subjektiven, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Theorien und Modelle einer gesonderten, interdisziplinären Reflexion unterzogen werden (phänomenologische Reduktion). Diese können dann für eine neue, theoretische Beschreibung der Phänomene fruchtbar gemacht werden. Theorie ist so gesehen der „Resonanzraum“, aus dem gehandelt wird. Die AEW ist daher nicht nur theoriegeleitet, sondern auch theoriebildend.