Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Erziehungswissenschaft mit den Schwerpunkten Gender und Diversität

Sexuelle Bildung - Quo vadis?

Donnerstag 5. Mai & Freitag 6. Mai 2022, Bergische Universität Wuppertal

Veranstaltet von: Rita Casale, Anna Hartmann (Wuppertal) & Jeannette Windheuser (Berlin)

gefördert durch: DFG und den 14. Gleichstellungspreis der BUW (2019)

 


In Europa wird der Sexualpädagogik seit mindestens zehn Jahren ein besonderer Stellenwert für die öffentliche Gesundheit beigemessen, so dass Schulen und weitere Bildungsinstitutionen in den Fokus rücken. In der Bundesrepublik wird spätestens seit der Kontroverse um den Bildungsplan 2015 in Baden-Württemberg erneut um das Verhältnis von Sexualität und Pädagogik gerungen. Bereits während der (sog.) sexuellen Revolution in den späten 1960er Jahren wurde dieser Zusammenhang debattiert und die Notwendigkeit, Bedeutung und Ausrichtung sexualpädagogischer Theorie und Praxis breit diskutiert. Zeichnete sich die damalige Debatte durch eine Pluralität von unterschiedlichen sexualpädagogischen Strömungen und Ansätzen aus, ist die Gegenwart durch eine erstaunliche theoretische Einstimmigkeit geprägt. Mit Sexueller Bildung überwiegt ein sexualpädagogisches Konzept, das die ‚Selbstformung‘ und ‚Autonomie‘ der Subjekte betont und auf ein selbstbestimmtes Lernen jenseits pädagogischer Angewiesenheit drängt. Zugleich rückt die Geschlechterfrage über das Thema sexueller Vielfalt entlang gender- und queertheoretischer Herangehensweisen erstmals explizit in den Blick, wobei Geschlecht auf einen Teilaspekt der sexuellen Identität reduziert wird.

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