Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Arbeitsbereich Pädagogische Psychologie

Startchancen: Interdisziplinäres Kompetenzzentrum überfachliches Lernen und Berufsorientierung

 

Leitung: Prof. Dr. Uta Klusmann

Mitarbeiter:innen: Dr. Bastian Carstensen

Laufzeit: 01.10.2024 - 31.12.2034

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung

 

Allgemeine Informationen zum Startchancenprogramm

Zentrales Ziel des gemeinsamen Startchancen-Programms von Bund und Ländern ist es, den Anteil der Kinder und Jugendlichen, die nicht die Mindeststandards in den Basiskompetenzen erreichen, erheblich zu reduzieren und ihnen somit bessere Bildungs- und Zukunftschancen zu ermöglichen.

Dazu sollen Schulen mit ihren Leitungen, Lehrkräften und weiterem pädagogischen Personal bei der Entwicklung ihrer Organisation sowie ihrer Lerngelegenheiten systematisch unterstützt werden. Dies wird unter Berücksichtigung des kommunalen Umfelds der Schulen und gemeinsam mit den Pädagogischen Landesinstituten bzw. Qualitätsagenturen der Länder sowie der Bildungsverwaltung geschehen. Durch einen vernetzten Ansatz sollen alle relevanten Akteure gemeinsam und innovativ an dem Ziel einer besseren und wirkungsvollen Unterstützung für Kinder und Jugendliche in Schulen an sozialräumlich benachteiligten Standorten arbeiten.

Weiterführende Informationen erhalten Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung oder des Startchancenprogramms.

Informationen zur wissenschaftlichen Begleitung des Startchancen-Programms 

Die wissenschaftliche Begleitung wird umgesetzt durch eine Gruppe von 20 Institutionen und Universitäten im sogenannten CHANCEN-Verbund unter der Gesamtleitung von Prof. Dr. Kai Maaz am Leibnitz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Der CHANCEN-Verbund zur wissenschaftlichen Begleitung des Startchancen Programms unterstützt alle Beteiligten im Schulsystem evidenzbasiert und bedarfsgerecht. Hierfür möchte der Verbund die unterschiedlichen Wissensbestände und Handlungslogiken auf allen Ebenen im System aktivieren und Gelingensbedingungen und Beispiele guter Praxis identifizieren, um zur Zielerreichung beizutragen.

Der CHANCEN-Verbund besteht unter anderem aus fünf Kompetenzzentren (Sprachbildung, Mathematik, überfachliches Lernen und Berufsorientierung, multiprofessionelle Schulentwicklung im Sozialraum, datengestützte Qualitätsentwicklung), welche jeweils unterschiedliche Angebote entwickeln. Neben den Kompetenzzentren gibt es noch zwei Transfer- und Transformations-Hubs in Berlin und Mannheim, die als Knotenpunkte im Austausch zwischen Schulnetzwerken, Verwaltung und dem Forschungsverbund dienen. Das Governance-Zentrum ist für den Ausbau der Kommunikation mit und zwischen den Bundesländern verantwortlich und soll die Bildungssteuerung verbessern.

Weiterführende Informationen zur wissenschaftlichen Begleitung des Startchancen-Programms finden Sie auf der Seite des DIPF

Informationen zur wissenschaftlichen Begleitung des Startchancen-Programms an der Humboldt-Universität zu Berlin

Soziale, emotionale und selbstregulatorische Kompetenzen sind zentrale Voraussetzungen für erfolgreiche Lernprozesse, gelingende soziale Interaktionen und mentale Gesundheit. Kinder und Jugendliche aus Schulen an sozialräumlich benachteiligten Standorten zeigen häufiger Entwicklungsrisiken in diesen Bereichen. Dabei sind soziale, emotionale und selbstregulatorische Kompetenzen weniger stabile Persönlichkeitseigenschaften als vielmehr erlernbare Fähigkeiten, die durch gezielte Lerngelegenheiten aufgebaut werden können. Ihrer Bedeutung entsprechend wird die Förderung sowohl in den Bildungszielen der Länder als auch durch die Kultusministerkonferenz als Aufgabe der Schule benannt. In Deutschland existieren– anders als beispielsweise in Teilen der USA – keine Standards oder übergreifenden Strategien zur systematischen Förderung sozial-emotionaler und selbstregulativer Fähigkeiten. Zudem ist wenig evidenzbasiertes Wissen über effektive Fördermaßnahmen für schulische und bildungspolitische Entscheidungsträger verfügbar.

Vor diesem Hintergrund verfolgt unsere gemeinsame Arbeit an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Goethe-Universität Frankfurt das Ziel, allen Kindern und Jugendlichen eine wirksame Förderung sozial-emotionaler sowie selbstregulatorischer Fähigkeiten zu ermöglichen und damit erfolgreiches schulisches Lernen, gesellschaftliche Teilhabe und die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen langfristig zu stärken. Konkret umfasst unser Projekt die folgenden Schwerpunkte:

  • Wir bündeln evidenzbasiertes Wissen („What works“) aus der nationalen und internationalen Forschung zu effektiven Präventions- und Interventionsansätzen und machen dies den Akteur:innen im Bildungssystem zugänglich. Ergänzend erstellen wir eine umfassende Übersicht über in Deutschland eingesetzte Programme sowie eine Bedarfsanalyse im schulischen Feld.
  • Wir identifizieren Best-Practice-Beispiele aus den Startchancen-Schulen, bereiten diese evidenzbasiert auf und machen sie für andere Schulen verfügbar. Aufbauend darauf werden praxisnahe Materialien entwickelt bzw. weiterentwickelt und Qualifizierungsmaßnahmen für Lehrkräfte und Schulen angeboten, um eine gezielte Förderung dieser überfachlichen Kompetenzen – im Fachunterricht wie auch darüber hinaus – zu ermöglichen.
  • Flankierend wird die schulische Netzwerkarbeit durch passende Fortbildungsformate und Begleitmaterialien unterstützt. Ziel ist es, Schulen und Lehrkräfte im Startchancen-Programm systematisch beim Erkennen und der Förderung sozial-emotionaler und selbstregulativer Kompetenzen sowie der mentalen Gesundheit von Schüler:innen zu begleiten.

Weitere zentrale Themenschwerpunkte der inhaltlichen Arbeit des IKOM:

 

 

Kontakte im IKOM ÜL

Leitung des interdisziplinären Kompetenzzentrums

Prof. Dr. Dirk Richter

Dirk.richter@uni-potsdam.de

 

Koordination

Katharina Möller

kamoeller@uni-potsdam.de

 

Sozio-emotionale Kompetenzen, Selbstregulation und mentale Gesundheit

Prof. Dr. Uta Klusmann

uta.klusmann@hu-berlin.de

 

Prof. Dr. Charlotte Dignath

dignath@psych.uni-frankfurt.de

 

Berufsorientierung und berufliche Integration

Prof. Dr. Kira Weber

kira.weber@uni-hamburg.de

 

Demokratiebildung und Gewaltprävention

Prof. Dr. Susanne Kuger

kuger@dji.de

 

Professionelle Lerngemeinschaften und digitale Kompetenzen

Prof. Dr. Dirk Richter

Dirk.richter@uni-potsdam.de