Prof. Wolfgang Ernst - Techniknahe Aantworten auf die Metaphysik des "deep" Machine Learning. Ein Versuch, die Black Box der Künstlichen Intelligenz zu öffnen
"Deep" Machine Learning (ML) scheint in seiner komputativen Komplexität selbst für Informatiker kaum
noch durchschaubar. Eine kritische (Medien-)Wissenschaft von KI und ML aber steht und fällt mit dem
Anliegen der sogenannten XAI (Explainable Artificial Intelligence). Lässt sich diese black box noch öffnen,
und liegt gerade darin die Antwort der Universität auf den latent space von Convolutional Neuronal
Networks?
Einer gewisse metaphysische Verlockung, die Hervorbringungen von mit big data trainierten künstlichen
neuronalen Netzen als "intelligent" hinzunehmen, setzt die techniknahe Medienarchäologie einerseits
Turings Einsicht in die Maschinenhaftigkeit menschlicher Intelligenz selbst entgegen, und andererseits die
konkrete Signal(verlaufs)analyse. Sie betont damit die posthumane Alterität des Technológos, wie er sich
gerade in den "Fehlern" generativer KI artikuliert (wenn nicht gar "chattet"). Es sind die konkreten
Verkörperungen des Logos, welche hinsichtlich von KI und ML den Unterschied machen - zugleich eine
Verteidigung des akademischen Wesens der Universität gegenüber ChatGPT.