KomMa
Die mathematische Entwicklung von Kindern beginnt bereits mit der Geburt. Im Vorschulalter werden wichtige Entwicklungsschritte vollzogen, die Auswirkungen auf Schulleistungen (nicht nur in Mathematik) haben (vgl. z.B. Krajewski; Schneider). Die Entwicklung mathematischer Fähigkeiten ist dabei auf eine anregungsreiche Umgebung und spezifische Lerngelegenheiten angewiesen. Insbe-sondere in der institutionellen Kindertagesbetreuung sollten Kinder solche Lerngelegenheiten vorfinden können. Dies stellt hohe Anforderungen an die professionellen Kompetenzen von Erzieherinnen und Erziehern. Sie sind gefordert, im Kindergarten-Alltag Lerngelegenheiten zu erkennen und im Sinne einer mathematischen Förderung der Kinder zu nutzen. Hierzu benötigen sie, neben allgemeinpädagogischem und entwicklungspsychologischem Professionswissen, mathematisches und mathematikdidaktisches Professionswissen. Im Mittelpunkt des Projekts KomMa steht die Frage, inwieweit Erzieherinnen und Erzieher im Rahmen ihrer Ausbildung Kompetenzen zur mathematischen Förderung von Kindern erwerben und welche Gelegenheiten ihnen geboten wurden, solche zu erwerben. Bisher liegen kaum Untersuchungen zum Kompetenzerwerb von Erzieherinnen und Erziehern vor, unabhängig vom fachlichen Kontext. Ziele von KomMa sind daher folgende:
- die Entwicklung eines anforderungsbezogenen und zugleich curricular validen Modells der professionellen Kompetenz von Erzieherinnen und Erziehern zur Förderung mathematischer Fähigkeiten im Kindergarten;
- die Entwicklung eines fachbezogenen Tests, der die Kompetenzen der Erzieherinnen und Erzieher, mathematische Fähigkeiten in den informellen Settings des Kindergartens zu fördern, reliabel und valide erfasst;
- eine längsschnittliche Analyse der Kompetenzstruktur, des Kompetenzniveaus und der Kompetenzentwicklung bei Erzieherinnen und Erziehern vom Beginn der Ausbildung bis in den Beruf;
- die Identifikation förderlicher Kontextbedingungen der ErzieherInnenausbildung im nationalen und internationalen Vergleich.
In der derzeitigen ersten Projektphase steht die Modellbildung im Mittelpunkt. Hierzu erfolgt eine qualitative Analyse der Bildungspläne (die in allen Bundesländern für die Arbeit in den Kindertageseinrichtungen entwickelt wurden) sowie der Rahmenlehrpläne und Modulhandbücher (der Ausbildungseinrichtungen). Auf Grundlage dieses Models wird ab dem Frühsommer der Test zur Erfassung des mathematischen und mathematikdidaktischen Professionswissens entwickelt.
Weitere Informationen folgen.
Projektleitung: | Prof. Dr. Sigrid Blömeke (Humboldt-Universität zu Berlin), Prof. Dr. Marianne Grassmann (Humboldt-Universität zu Berlin), Prof. Dr. Hartmut Wedekind (Alice-Salomon-Hochschule, Berlin) |
Mitarbeitende: | Simone Dunekacke, Lars Jenßen und Wibke Baack (alle Humboldt-Universität zu Berlin), Martina Tengler (Alice-Salomon-Hochschule, Berlin) |
Ansprechpartner: | simone.dunekacke@hu-berlin.de |
Projektdauer: | 2011-2014 |
Finanzierung: |
BMBF (Teil der Förderinitiative KoKoHs: Kompetenzmodellierung und Kompetenzerfassung im Hochschulsektor) |