Arbeitsbedingungen von Beschäftigten in wissenschaftsunterstützenden Bereichen an Hochschulen im Wandel
Projektziel
Bei diesem Projekt handelt es sich um die erste breitangelegte empirische Untersuchung zum Wandel der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen des "wissenschaftsunterstützenden" Personals an deutschen Hochschulen. Im Zentrum stehen die Wechselwirkungen zwischen Hochschulsteuerung und Hochschulmanagement sowie der Situation am Arbeitsplatz und den Qualifikationsanforderungen der Beschäftigten.
Projektbeschreibung
1. Kontext
Seit den 1990er Jahren befinden sich die Hochschulen in Deutschland in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess. Dies gilt nicht nur für die Bereiche der Hochschulsteuerung, der Hochschulfinanzierung und der Studienstrukturen, sondern auch für übergreifende Transformationsprozesse wie Veränderungen in der Qualifikationsstruktur oder die Informatisierung der Arbeit. Hinzu tritt als Rahmenbedingung die deutliche Expansion des Hochschulsystems, insbesondere durch die stetig wachsende Zahl von Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen. Die Beschäftigten in wissenschaftsunterstützenden Bereichen an Hochschulen (Verwaltung, Technik, Bibliotheken, Wissenschaftsmanagement) sind direkt oder indirekt von allen Reformprozessen betroffen. Dennoch bilden die Arbeitsbedingungen und Qualifikationsprofile dieser Beschäftigtengruppe - im Gegensatz zum wissenschaftlichen Personal - in der deutschen Forschungslandschaft bislang eine "Terra incognita".
2. Fragestellung
Das Projekt untersucht den Wandel der Arbeitssituation und der Qualifikationsanforderungen von Beschäftigten in wissenschaftsunterstützenden Bereichen an Hochschulen vor dem Hintergrund der vielfältigen Reformen seit den 1990er Jahren. Von der Untersuchung werden auch Möglichkeiten zur Analyse der Wirkungen von Instrumenten der Hochschulsteuerung und des Qualitätsmanagements sowie der administrativen Umsetzung der Studienstrukturreform erwartet. Hierbei sind vier Themenfelder besonders relevant: (1) die Zusammensetzung der untersuchten Personengruppe nach soziodemografischen Merkmalen, Aufgabenbereichen und formalen Aspekten der Beschäftigungssituation, (2) die Einschätzungen der Beschäftigten zur Situation am Arbeitsplatz und zu den Qualifikationsanforderungen sowie (3) zur Funktionsweise der Hochschulorganisation und -steuerung. Außerdem wird (4) nach strukturellen Effekten hochschulspezifischer und übergeordneter Transformationsprozesse auf die Arbeitsgestaltung gefragt.
3. Untersuchungsmethoden
Das Forschungsdesign folgt einem integrierten "Mixed Methods"-Ansatz, der unterschiedliche Perspektiven auf den Untersuchungsgegenstand erlaubt. In einem ersten Arbeitspaket, das stark explorativ angelegt ist, sollen Dokumentenanalysen zur Identifizierung von Reformzielen und Auswertungen der amtlichen Hochschulstatistik durchgeführt werden. Hinzu treten Fallstudien an zwei Hochschulen sowie Experteninterviews. Auf dieser Basis soll eine standardisierte Online-Befragung der Beschäftigten in wissenschaftsunterstützenden Bereichen an ca. 25 ausgewählten Hochschulen erfolgen. Ein drittes Arbeitspaket umfasst schließlich eine vertiefende qualitative Befragung von ca. 30 ausgewählten Teilnehmer/innen an der Online-Befragung.
Projektleitung:
Prof. Dr. Andrä Wolter
Dipl.-Pol. Ulf Banscherus
Projektmitarbeiter/innen:
Dipl.-Soz. Uta Böhm
Fanny-Lynne Isensee, MA
Susanne Schmitt, MA
Assoziierte Wissenschaftlerin:
Dipl.-Soz. Romy Hilbrich
Studentische Mitarbeiterinnen:
Olga Golubchykova
Jenny Högl
Finanzierung:
Hans-Böckler-Stiftung
Laufzeit:
10/2013 – 09/2016
Ansprechpartner:
Dipl.-Pol. Ulf Banscherus