Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Lehrbereich Historische Bildungsforschung

Forschung

Profil

 

Während meines Studiums haben bildungshistorische Fragestellungen immer einen wichtigen Stellenwert gehabt, insbesondere galt dies für reformpädagogische Ansätze (unter anderem auch die weniger bekannten libertären Zugänge) und die Zeit des Nationalsozialismus.

Übergreifend standen für mich aber immer die gesellschaftspolitische bzw. -theoretische Rolle und Bedeutung von Erziehung und Bildung im Mittelpunkt meiner Beschäftigungen. In den letzten Jahren galt dies insbesondere für Fragen nach Macht und Subjektbildung, so dass sich ein ausgeprägtes Interesse an Methodologie und Methodik diskursanalytischer Forschungen entwickelte.

Generell reizen mich auch Aspekte von Körperlichkeit bzw. Leiblichkeit und Pädagogik, hier insbesondere unter den Gesichtspunkten Gender, Sozialisation und Habitus, aber auch Gewalt. Meine Magisterarbeit 'Pädagogisches Sprechen über »Katastrophen« eine diskursanalytische Untersuchung zum »Amoklauf von Erfurt«' war somit eine Verbindung meines Interesses an Gewalt in pädagogischen Kontexten, der Konstruktion von Subjekten unter dieser Perspektive und den Möglichkeiten eines diskursanalytischen Zugangs zu diesem Thema.

Aktuell beschäftige ich mich Rahmen meines Promotionsprojekts mit den Zusammenhänge von Bildung und Ökonomie in historischer Perspektive. Allerdings gilt mein Interesse schon seit dem Studium auch aktuellen Themen und Debatten in diesem Kontext.

Zunehmend interessieren mich die wissenschaftlichen Möglichkeiten und Entwicklungen durch das Web 2.0, wie etwa OpenAcess, virtuelle Kollaborationen und Wissenschaftsblogs.

 

Thematische Schwerpunkte

 

  • Diskurs- und machtanalytische Perspektiven in Erziehungswissenschaft
  • Gewalt, Macht und Körperlichkeit in pädagogischen Kontexten
  • Bildungssoziologie, Bildungsungleichheit und --gerechtigkeit

 

Projekte

Dissertationsprojekt:

„Diskursive Zusammenhänge moderner Pädagogik und bürgerlicher Ökonomie. Eine diskursanalytische Untersuchung im Kontext der Einführung einer allgemeinen Unterrichts- und Schulpflicht in Preußen  im 18. Jahrhundert“ (Arbeitstitel)

Die Untersuchung geht davon aus, dass moderne Pädagogik und bürgerlichen Ökonomie aufgrund einer zeitgleichen Entwicklungsgeschichte und teilweise gemeinsamen philosophischen Wurzeln (Aufklärung) in irgendeiner Form auch wechselseitig konstituiert sein könnten. Mit einer diskursanalytischen Herangehensweise soll dem Wandel der zentralen pädagogischen Institution „Schule“ im 18. Jahrhundert (von einer ökonomischen Belastung z.B. Entzug von Arbeitskräften, zum Bestandteil ökonomischer Produktion z.B. Ausbildung von Arbeitskräften), der sich in einer Schul- bzw. Unterrichtspflicht niederschlägt, nachgespürt werden. Ziel dieses Vorhabens ist es jene Zusammenhänge in ihrer Entwicklung und Gestaltung zu untersuchen: Inwiefern bestehen diskursive Verknüpfungen zwischen allgemeiner Schul- bzw. Unterrichtspflicht und wirtschaftlichen Interessen, wie verändern sich diese?