Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Vergleichende und Internationale Erziehungswissenschaft

Projekte

Aktuelle Forschungsprojekte


Differenz(konstruktion) in der Hochschullehre – Deutungen, Praktiken und Strukturen aus vergleichender Perspektive

Im Zentrum dieses Projektes steht die Frage der Bedeutung von Differenz als relevante Kategorie in der pädagogischen Praxis in der Hochschullehre. Wie wird Differenz im Sinne des „doing difference“ in der Lehre konstruiert, in Bezug auf welche Kategorien und im Vergleich wozu? Welche Differenz­kategorien bleiben ohne Berücksichtigung? Ziel ist es bestehende Deutungsmuster und Praktiken des Umgangs mit und der Konstruktion von Differenz Studierender an Hochschulen in unterschiedlichen nationalen Kontexten zu identifizieren, zu vergleichen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede durch kontextsensitive Fallanalysen zu verstehen und zu erklären.

 

Inklusive Zugänge an die Hochschule über berufliche Schulen? (INZUNI)

Gefördert vom Leibniz Zentrum für Wissenschaft und Gesellschaft (LCSS) zusammen mit Christian Imdorf (Universität Hannover)

Ziel des Projekts ist es, die institutionelle und organisationale Ermöglichung von Durchlässigkeit im Hochschulzugang am Beispiel Niedersachsen zu untersuchen. Wir wollen vergleichend bestehende institutionalisierte Wege zur (fachgebundenen) (Fach)Hochschulreife über unterschiedliche Sekundarschultypen analysieren und untersuchen, welche organisationalen Opportunitäten diese unterschiedlichen Schultypen zur Ermöglichung von Durchlässigkeit und sozialer Inklusion bieten. Methodologische Grundlage wird ein Mixed-Method-Design sein, in dem Bildungsverlaufsdaten (Studienberechtigtenpanel des DZHW) mit kontextsensitiven organisationalen Fallstudien verbunden werden.

https://www.lcss.uni-hannover.de/de/forschung/unsere-forschungsprojekte/lcss-brueckenprojekte/inklusive-zugaenge-an-die-hochschule-ueber-berufliche-schulen/

 

AEDiL - AutoEthnographische Forschung zu digitaler Lehre und deren Begleitung

mit Steinhardt, Isabel; Bergert, Aline; Eichhorn, Michael; Gewinner, Irina; Goller, Antje; König, Karsten; Kondratjuk, Maria; Lohner, David; Noftz, Maria; Röwert, Ronny; Schmid, Christian; Sekyra, Anita; Ternes, Doris; Thielsch, Angelika

AEDiL untersucht das "neue Normal" der Hochschulbildung durch die Rekonstruktion von Mustern digitaler Lehrpraktiken in institutionellen und individuellen Kontexten, die während der Corona-Semester an Hochschulen in Deutschland entstanden sind. Die Muster digitaler Lehrpraktiken werden seit März 2020 von einer interdisziplinären Gruppe von Hochschulforscher*innen und Didaktiker*innen mit Hilfe der innovativen Methode der digitalen kollaborativen Autoethnographie erhoben und analysiert.

 

Re-Connect / Re-Collect: Crossing the Divides through Memories of Cold War Childhoods 

Beteiligung an dem internationalen Kooperationsprojekt, welches von Iveta Silova (Arizona State University, USA), Nelli Piattoeva (University of Tampere, Finnland) und Szusza Millei (University of Tampere, Finnland) koordiniert wird

Idee des Projektes ist es, durch einen kollektivbiographischen Ansatz über die Analyse von Kindheitserinnerungen Einblicke in das Leben von Kindern auf beiden Seiten der geopolitischen Grenzen im und nach dem kalten Krieg zu erhalten, um auf diese Weise auch bestehende dualistische Konzeptionen von Kindheit im Rahmen der Narrative des kalten Krieges zu dekonstruieren. Forschung kann zeigen, dass die alltäglichen Erfahrungen der Kindheit, die in Erinnerungsgeschichten (wieder)erzählt werden, zwar von den bestehenden geopolitischen Spaltungen geprägt waren, auch Verbindungen zwischen verschiedenen Gesellschaften im Alltag offenbaren.

https://coldwarchildhoods.org/

 

Internationalisierung von Hochschulsystemen und deren Konsequenzen für die Inklusion und Exklusion von nicht privilegierten sozialen Gruppen im Vergleich,
(mit Susanne Ress (HU Berlin) und Upenyu Majee (U. Wisconsin))

In dem Projekt fragen wir, welche Konsequenzen Internationalisierungsprozesse in Hochschulsystemen in unterschiedlichen Weltregionen (Europa, Südafrika, Südamerika) für die Inklusion und Exklusion nicht privilegierter Gesellschaftsgruppen in Hochschulbildung haben. Ziel ist es, über unterschied­liche regionale Kontexte hinweg Chancen und Risiken von Regionalisierungsprozessen für Bildungsreformen und soziale Mobilität zu vergleichen.

 

Abgeschlossene Forschungsprojekte


Eigene Projekte

Durchlässigkeit als mehrdimensionale Aufgabe. Bedingungen für flexible Bildungsübergänge

Friedrich-Ebert-Stiftung, (geleitet zus. mit Ulf Banscherus und Lukas Graf) 2015–2016
Im Rahmen der Studie wurden unterschiedliche regionale Praxisbeispiele analysiert, die zu Durchlässigkeit im Bildungssystem beitragen. Sie betrachtet unterschiedliche Dimensionen von Durchlässigkeit, wie den Zugang zu Bildungsgängen, die Anrechnung von Erlerntem, die organisationale Verbindung von Bildungsbereichen sowie den Umgang mit heterogenen Lernbedürfnissen: Zudem wurden Kontext- und Gelingensbedingungen für die Institutionalisierung von durchlässigen Bildungsübergängen untersucht.

 

Duale Studiengänge im globalen Kontext: Internationalisierung in Deutschland und Transfer

DAAD, (geleitet zus. mit Lukas Graf, Justin J. W. Powell und Johann Fortwengel) 2013–2014
Diese explorative Studie beschäftigt sich mit Stand und Zukunftsperspektiven der Internationalisierung des dualen Studiums in Deutschland. Es werden sowohl der Internationalisierungsgrad dualer Studiengänge in Deutschland (mit Fokus auf die geografische Studierendenmobilität) als auch die Möglichkeiten und Grenzen des systematischen Transfers dieses Studienmodells in ausgewählten Ländern (Frankreich, Katar, Mexiko, USA, Brasilien) untersucht.

 

Mitarbeit in Projekten

Internationalization of Vocational and Higher Education Systems in Transition

DFG, (geleitet von Heike Solga (WZB) und Justin Powell (WZB), und in Zusammenarbeit mit Lukas Graf (WZB)) 2009–2013
Welche Konsequenzen haben Internationalisierung, Europäisierung und die daraus resultierenden nationalen Veränderungsdynamiken für postsekundäre (berufliche) Bildung? Das vergleichende Forschungsprojekt untersucht den institutionellen und organisatorischen Wandel an den Schnittstellen von höherer Allgemein- und beruflicher Bildung im Zuge der Bologna und Kopenhagener Prozesse in unterschiedlichen Ländern. Welche Veränderungen ergeben sich im Berufsbildungssystem und seinem Verhältnis zum Hochschulsystem durch den exogenen Veränderungsdruck? Im Rahmen dieses Projektes entstand meine Dissertation “Durch Europäisierung zu mehr Durchlässigkeit? Veränderungsdynamiken des Verhältnisses von Berufs- und Hochschulbildung in Deutschland und Frankreich“.

 

The Shifting Relationship between Vocational and Higher Education in France and Germany

EU Network on Economic Change, Quality of Life & Social Cohesion (EqualSoc),
(geleitet von Justin Powell (WZB), Laurence Coutrot (ENS) und mit Lukas Graf (WZB), Annick Kieffer (ENS), Heike Solga (WZB)), 2009–2011

Vor dem Hintergrund der Bemühungen europäischer Initiativen, einen gemeinsamen Bildungsraum zu schaffen, der sowohl Berufsbildung als auch Hochschulbildung umfasst, beschreibt das Projekt die institutionellen Reaktionen in Frankreich und Deutschland auf diese Prozesse. Da institutionelle und organisationale Veränderungen individuelle Bildungslaufbahnen und damit auch die Partizipationsmöglichkeiten beeinflussen, wurden auch mögliche Folgen der Restrukturierung der Bildungssysteme in Hinblick auf Arbeitsmarktintegration und soziale Ungleichheit diskutiert.