Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Schulpädagogik

Forschung

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  Projektübersicht
  Laufende Projekte
  International-vergleichende Forschung zur Lehrerausbildung:
 
  link TEDS-M - Learning to Teach Mathematics: Teacher Education and Development Study (2006-2009, DFG)
  link P-TEDS - Pilot Teacher Education and Development Study – Learning to Teach Mathematics (2004-2006, NSF)
  link Bridging Cultural Differences: An International Comparison of Excellent Teacher Education Programs in Germany, Scandinavia and the US (2006-2007, Lehrstuhl)
  link Developing Subject Matter Knowledge in Mathematics Middle School Teachers. Cross-National Study of Teacher Preparation (2004-2007,
Alexander-von-Humboldt Stiftung)
  Neue Medien in Schule und Lehrerausbildung:
 
  link Wissenschaftliche Begleitforschung zum Modellvorhaben "1000mal1000: Notebooks im Schulranzen" in Niedersachsen (2005-2007, N21)
  link CaMoT - Case Method of Technology for Practical Use of Training Teachers (2005-2006, EU)
  Fachbezogene Schul- und Unterrichtsforschung:
 
  link Entwicklung und Implementation schulinterner Curricula im Fach Deutsch (2005-2006, Lehrstuhl)
 
  Abgeschlossene Projekte
 
  link H-A-M-L-E-T - Handlungsmuster von Lehrerinnen und Lehrern beim Einsatz neuer Medien im Unterricht der Fächer Deutsch, Mathematik und Informatik (2002-2005, DFG)
  link MekoLLi - Medienpädagogische Kompetenz für Lehramtsstudierende und LehrerInnen (2003-2004, Multimedia Kontor Hamburg)
 
  Dissertationen/ Habilitationen
 
  link Veränderung von Lehrerhandeln beim Einsatz neuer Medien
 
 
  Laufende Projekte
 
 
TEDS-M
Learning to Teach Mathematics – Teacher Education and Development Study
 
Durchführende:  Prof. Dr. Sigrid Blömeke (Humboldt-Universität zu Berlin, Federführung), Prof. Dr. Gabriele Kaiser (Universität Hamburg), Prof. Dr. Rainer Lehmann, Dr. Anja Felbrich, Dr. Johannes König, Dr. René Krempkow (alle Humboldt-Universität zu Berlin)
Projektdauer:  01.01.2006 - 31.12.2008
Finanzierung:  Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
 

Deutschland nimmt von 2006 bis 2008 als eins von 25 Ländern an der internationalen Vergleichsstudie zur Wirksamkeit der Lehrerausbildung „Learning to Teach Mathematics – Teacher Education Study (TEDS)“ teil. Die deutsche Projektleitung liegt bei Prof. Dr. Sigrid Blömeke (Systematische Didaktik und Unterrichtsforschung), Prof. Dr. Gabriele Kaiser (Didaktik der Mathematik) und Prof. Dr. Rainer Lehmann (Empirische Bildungsforschung und Methodenlehre). Zum Beirat gehören: Prof. Dr. Eckard Klieme (DIPF, Frankfurt/M.), Prof. Dr. Konrad Krainer (Klagenfurt/A), Staatsrat a.D. Hermann Lange (Hamburg), Prof. Dr. Johannes Mayr (Klagenfurt/A), Prof. Dr. Michael Neubrand (Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg), Prof. Dr. Fritz Oser (Fribourg/CH), Prof. Dr. Kristina Reiss (LMU München), Prof. Dr. Wolfgang Schulz (HU Berlin), Prof. Dr. Ewald Terhart (WWU Münster), Prof. Dr. Günter Törner (Universität Dusiburg-Essen).

TEDS wurde von der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) als Reaktion auf TIMSS beschlossen. Hintergrund des deutschen Interesses an einer international-vergleichenden Untersuchung der Lehrerausbildung ist die kontinuierliche Kritik an ihr, ohne dass Erkenntnisse über ihre Wirksamkeit vorliegen. Die umfassenden Reformdiskurse liefern allerdings Hinweise auf Wirkungsannahmen, die mit TEDS am Beispiel der Ausbildung von zukünftigen Mathematiklehrerinnen und -lehrern in den Klassen 4 und 8 überprüft werden sollen. Bündelt man die Diskurse, ergeben sich für die Studie die folgenden Kernfragen:

  1. Welchen Einfluss haben systemische, institutionelle und individuelle Bedingungen der Lehrerausbildung auf den Erwerb von professioneller Kompetenz durch zukünftige
    Mathematiklehrpersonen?
  2. Welche der erfassten Merkmale sind im internationalen Vergleich mit dem Erwerb einer besonders hohen professionellen Kompetenz verbunden?
  3. Inwiefern gibt es Unterschiede in Bezug auf die Primarstufe und die Sekundarstufe I?
 
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P-TEDS
Pilot Teacher Education and Development Study – Learning to Teach Mathematics
 
Durchführende:  Prof. Dr. Sigrid Blömeke, Dr. Anja Felbrich, Dipl.-Psych. Christiane Müller
Projektdauer:  01.04.2004 - 31.12.2006
Finanzierung:  National Science Foundation und Michigan State University
 

Lehrerbildung war und ist immer wieder starker Kritik ausgesetzt. Sie sei praxisfern, in ihrer ersten Phase beliebig, in ihrer zweiten Phase mehr eine Meisterlehre als eine theoriegeleitete Ausbildung, sie dauere zu lange, sei nicht koordiniert und kenne keine geteilten Standards. Empirisch geprüft wurde ihre Wirksamkeit allerdings nie. Erst eine „externe“ Entwicklung führte dazu, dass die Bereitschaft hierzu momentan wächst: Die Ergebnisse der internationalen Schulleistungsvergleiche legten Defizite offen, die den Blick u.a. auf die Lehrerbildung als deren mögliche Ursache richten. Durch eine empirische Prüfung ihrer Qualität könnte entweder eine Ursache der schulischen Defizite ausgemacht oder die Lehrerbildung als Ursache weitgehend ausgeschlossen werden.

Am Beispiel der Lehrerausbildung für die Sekundarstufe I im Unterrichtsfach Mathematik sollen erstmals Konzepte entwickelt werden, die eine empirische Prüfung der Wirksamkeit von Lehrerbildung ermöglichen. Die empirische Bildungsforschung hat immer wider darauf hingewiesen, dass eine Beachtung der Wechselwirkung zwischen Lehr-Lernprozess und Lernergebnissen sowie zwischen Lernvoraussetzungen und Lehr-Lernprozess für valide Ergebnisse zentral ist. Dem daraus entwickelten Standard, die drei Elemente Voraussetzungen zu Beginn der Lehrerbildung, Prozess in erster und zweiter Phase der Lehrerausbildung sowie Produkt in Form von Wirkungen zu erfassen, wird in dieser Studie gefolgt. Im Hinblick auf die Untersuchung der Lehrerausbildung würde man aber nur einen Bruchteil der Realität abbilden, wenn mit Hilfe von Leistungsmessungen nur die individuelle Ebene der zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer in den Blick genommen würde. Historische Entwicklungen, kulturelle Traditionen und fachliche Inhalte in den Institutionen der Lehrerbildung blieben außen vor. Der Studie liegt ein mehrebenen-analytisches Modell der Lehrerausbildung zugrunde, in dem die unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen, die an der Gestaltung der Lehrerbildung beteiligt sind, in den Blick genommen und erfassbar gemacht werden. In dieser Studie stehen institutionelle und systemische Einflüsse im Vordergrund.

 
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Bridging Cultural Differences:
An international comparison of excellent teacher-education programmes in Germany, Scandinavia and the US
 
Durchführende:  Prof. Dr. Sigrid Blömeke
Projektdauer:  2006-2007
 
The aim of this project is to be able to compare teacher education across countries in detail (i.e. beyond structural characteristics). This kind of research is seen as an important basis for large-scale assessments afterwards. Starting point is the hypothesis that Germany and the US represent two extreme forms of teacher education whereas Scandinavia bridges the educational traditions of English-speaking countries and Germany.
  1. Study Design

    In each country teacher-education institutions are inquired which are selected on the basis of excellence (according to formal rankings if these exist or to criteria like awards, amount of funding, recommendations of teacher-education experts). This is in the US: Michigan State University, University of Berkeley and University of Stanford. This is in Scandinavia: University of Oslo (Norway), University of Volda (Norway) and University of Umeå (Sweden). This is in Germany: Humboldt-University of Berlin and University of Paderborn.

    At each university interviews are carried out with teacher educators and programme managers as well as classes are observed and syllabi are analyzed. Primary teacher education is inquired as well as secondary teacher education. Since teacher education is very much domain specific, the subject-matter related parts of the study focus on mathematics.

  2. Research Questions

    1. Principles of teacher education

      What is the mission/ the main goal of the teacher-education programs? What is emphasized and how is success measured?

      How is teacher education institutionally anchored and what are the reasons for the solutions? What are specific benefits and problems? How is teacher education valued in universities/ countries?

      Who teaches what to whom? How are the content dimensions institutionally/ personally linked to each other? What kind of accountability mechanisms exist? What happens in reality?

      Does teacher supply and demand affect the teacher-education programs? What kind of background does a typical teacher-education student bring into teacher education?

    2. Faculty in teacher education

      How do faculty identify themselves? What are typical routes into a position in teacher education? What are the most important criteria for tenure or calls?

      What are important tasks of faculty in teacher education? What kind of credit do they get for the single tasks?

      What do they want teacher-education students to learn? How do they value teacher education? If they had the power to make changes in teacher education: What would they do?

    3. Social status of teacher education

      How is education valued in the society? Which social status do teachers have? Which political differences do exist regarding educational issues?

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Developing Subject Matter Knowledge in Mathematics Middle School Teachers
Cross-National Study of Teacher Education
 
Durchführende:  Prof. Dr. Sigrid Blömeke und Dr. Anja Felbrich
Projektdauer:  01.11.2004 - 30.10.2007
Finanzierung:  Alexander-von-Humboldt-Stiftung und Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des TransCoop-Programms
 

Die Lehrerausbildung ist in vielen Ländern hinsichtlich ihrer Gestaltung und Leistungsfähigkeit Kritik ausgesetzt. Eine einfache Übertragung der vorhandenen Modelle und Methoden empirischer Bildungsforschung auf die Erfassung von „Wirkungen“ der Lehrerausbildung ist allerdings theoretisch und methodologisch problematisch. Zum einen besteht die Herausforderung zu klären, welche Variablen als relevant angesehen werden können, da „Institutionen und Personen, Faktoren und Prozesse, Ziele, Erwartungen und Interessen, Realbedingungen und Beteiligungsvoraussetzungen bei Bildungsprozessen fast unauflösbare Ursache-, Bedingungs- und Wirkzusammenhänge bilden“ (Herrmann, 2003). Zum anderen gibt die internationale empirische Forschung zur Lehrerausbildung keine einheitliche Methodologie vor. Für die Bundesrepublik Deutschland lässt sich sogar ein generelles Defizit empirischer Forschung auf diesem Gebiet konstatieren.
Ziel des Projekts ist es vor diesem Hintergrund, beispielhaft für die Ausbildung von Lehrern der Sekundarstufe I im Fach Mathematik ein international tragfähiges mehrebenenanalytisches Modell zur Wirksamkeit von Lehrerausbildung zu konzeptionalisieren, darauf aufbauend theoriegeleitet Erhebungsinstrumente zur Erfassung von Strukturen, Inhalten sowie Wirkungen der Lehrerausbildung zu entwickeln und für acht Länder belastbare Ergebnisse zu gewinnen.
Eine erste Herausforderung der Studie stellen dabei die Verzahnung von Erziehungswissenschaften, Fachdidaktik und Fachwissenschaft sowie die Verzahnung von theoretischer und praktischer Lehrerausbildung dar. Eine zweite Herausforderung ist das Ziel, Erhebungsinstrumente zu entwickeln, die auch im internationalen Kontext Ausbildung und Wissen von Lehrkräften valide erfassen und somit Lehrerausbildungssysteme vergleichbar machen. Die entwickelten Instrumente werden daher im Rahmen von Fallstudien in acht Ländern (Bulgarien, Deutschland, England, Italien, Mexiko, Südkorea, Taiwan und USA) erprobt. Die Ergebnisse werden verglichen und international veröffentlicht.

 
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Wissenschaftliche Begleitforschung zum Modellvorhaben "1000mal1000: Notebooks im Schulranzen" in Niedersachsen
Cross-National Study of Teacher Education
 
Durchführende:  Dr. Heike Schaumburg, Dipl.-Psych. Doreen Prasse, Dipl. Psych. Karin Tschackert
Projektdauer:  01.1.2005 - 1.1.2007
Finanzierung:  BMBF (Auftraggeber: Schulen ans Netz)
 
Vor mittlerweile zehn Jahren starteten die ersten Modellversuche mit mobilen Computern in der Schule, zunächst in Australien, den Vereinigten Staaten und Großbritannien. In zahlreichen Studien hierzu zeigten sich Veränderungen der Unterrichtskultur hin zu mehr Teamarbeit, komplexen und authentischen Aufgabenstellungen und größerer Schülerorientierung. Teilweise wurden auch Verbesserungen in unterschiedlichen Kompetenzbereichen festgestellt (Computerkompetenz, Selbstlernkompetenz, fachliche Kompetenzen). Dabei wurde der Zusammenhang mit den oben beschriebenen Unterrichtsveränderungen jedoch meist nicht systematisch untersucht.
Auch in der Bundesrepublik wird der Einsatz von Laptops im Unterricht seit Mitte der 1990er Jahre erprobt. Angesichts des enttäuschenden Abschneidens deutscher Schüler in der PISA-Studie, die u. a. auf die kleinschrittige, lehrergelenkte Unterrichtsgestaltung in deutschen Klassenräumen zurückgeführt wird, ist der Einsatz von Laptops interessant. Möglicherweise können Laptops zur Veränderung der Unterrichtskultur und damit der Lernleistungen der Schüler an deutschen Schulen beitragen. In der Bundesrepublik existieren bisher nur wenige Evaluationen von Laptop-Projekten. Bei den vorliegenden Studien handelt es sich vorwiegend um Fallstudien an einzelnen Schulen, meistens an Gymnasien. Bislang gibt es in Deutschland keine schulform-vergleichenden Studien, die systematisch die Rahmenbedingungen des Laptop-Einsatzes beleuchten und damit dringend benötigte Hinweise geben würden, welchen Gewinn der Einsatz von Laptops im deutschen Schulsystem bringt.
Im Rahmen der Evaluation des Projekts "1000mal1000: Notebooks im Schulranzen" wird deshalb erstmalig eine umfassende Wirksamkeitsstudie zum Einsatz von Notebooks im Unterricht und zur Bedeutung von Rahmenbedingungen auf der Schul- und Schulsystemebene durchgeführt. Erfolgreiche Lösungsansätze beim Einsatz mobiler Computer in der Schule werden identifiziert, technische oder organisatorische Hemmnisse herausgearbeitet.
An der Studie beteiligen sich 13 allgemein bildende Schulen. Die Untersuchung gliedert sich in drei miteinander verknüpfte Teilstudien zu Lernkompetenz, Unterrichtskultur und schulorganisatorischen Rahmenbedingungen. Im Verlauf der zweijährigen Studie werden Unterrichtsveränderungen und Leistungsentwicklung in 23 Laptopklassen und 14 Klassen, die auf herkömmliche Art und Weise unterrichtet werden im Längsschnitt untersucht. Weitere 54 Klassen werden in die querschnittliche Untersuchung der Veränderung der Unterrichtskultur einbezogen. Zur Erfassung der Lernkompetenz kommen neben standardisierten Tests der Kompetenzbereiche Mathematik und Lesen, Fragebögen zur Selbstlern- und Computerkompetenz der Schüler zum Einsatz. Veränderungen der Unterrichtskultur werden durch Unterrichtsbeobachtungen sowie mündliche und schriftliche Befragungen bei Lehrern und Schülern erfasst. Interviews und schriftliche Befragungen bei Lehrern und Schülern sowie Schulleitung, Medienkoordinatoren und Schulträgern sollen Auskunft über die schulorganisatorischen Rahmenbedingungen geben.
 
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CaMoT
Case Method of Technology for Practical use of Training Teachers
 
Durchführende:  Prof. Dr. Sigrid Blömeke, Dr. Heike Schaumburg, Dipl.-Psych. Maren Kirste
Projektdauer:  01.10.2005 - 30.09.2007
Finanzierung:  Europäische Union im Rahmen des Sokrates-Programms
 

CaMoT is oriented towards the initial and in-service training of primary and secondary teachers about the use of information and communication technologies (ICT) in education. CaMoT will produce 10 cases of ICT use. 5 of them will be based on formal educational settings, and 5 of non-formal use of ICT (such as Libraries, youth clubs, cyber-cafes). Each case will be structured around a dilemma. All cases will be translated into the 4 languages of the Consortium.

The case method provides an important opportunity to stimulate the reflective thinking of teachers by means of practical examples of the use of educational technologies (Shulman 1992, Merseth 1996, Orland-Barak 2002, Kinzie et alli 2004). CaMoT intends to develop a tool for teacher education: the cases, i.e. complex educational tools which are submitted in the form of narrative practices of real stories. The case idea implies a shift in emphasis from theory to practice and a shift in genre from exposition to narrative. This is the reason why case teaching is focused on particular situations rather than on general principles, findings, and rules, but also, the students encounter with those situations is vicarious rather than direct. The cases will serve as precedents to provide occasions to practice analysis, interpretation and problem solving, and they will be used as prototypes to develop essential knowledge about teaching events, teaching with ICT.

Countries participating are England, Spain, Germany, Austria, Poland and Lithuania.

 
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Entwicklung schulinterner Curricula im Fach Deutsch
 
Durchführende:  Prof. Dr. Michael Kämper-van den Boogaart, Almuth Meissner (Humboldt-Universität zu Berlin/ Fachdidaktik Deutsch), Prof. Dr. Sigrid Blömeke, Dipl.-Psych. Karin Tschackert (Systematische Didaktik und Unterrichtsforschung)
 

Die Studie geht dem konkreten konzeptionellen Vorgehen von Schulen bei der Entwicklung schulinterner Curricula nach. Ziel ist es, die verschiedenen Herangehensweisen der Beteiligten zu erfassen und zu untersuchen, welche Strukturen und Prozesse die Entwicklung und Umsetzung schulinterner Lehrpläne für das Fach Deutsch in der Sekundarstufe II an Berliner Schulen befördern. Dabei werden folgende Fragen gestellt: Wie sehen die entwickelten schulinternen Curricula aus? Wie gestaltet sich der Prozess der Entwicklung und Implementation dieser Curricula an den Schulen? Welche Probleme treten dabei auf? Die in der Studie gewonnenen Erkenntnisse sollen Aufschluss darüber geben, welche Faktoren sich bei der Entwicklung schulinterner Curricula förderlich auswirken und ob es – im Sinne eines Best-practice-Modells – Korrelationen zwischen der Qualität des Prozesses und der Güte des Produktes gibt.

Basis für die Erarbeitung schulinterner Curricula ist das seit dem 01.08.05 geltende Berliner Schulgesetz, das in § 8 alle Schulen dazu verpflichtet, ein Schulprogramm zu entwickeln, in dem der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule sowie die Grundsätze seiner Verwirklichung dargelegt werden. Während das Schulgesetz nicht ganz deutlich werden lässt, wie Schulprogramm und schulinterne Curricula in Beziehung stehen und welche präzisen Erwartungen seitens der Schulaufsicht an schulinterne Curricula bestehen, bieten die neuen Rahmenrichtlinien klarere, aber dennoch nicht ausreichende Informationen. Darüber hinaus ergeben sich zusätzliche Probleme für die Planungen durch die gleichzeitige Einführung des Zentralabiturs: Neben der Interpretation und konkretisierenden Umsetzung der neuen Rahmenrichtlinien müssen in der gymnasialen Oberstufe auch die Hinweise zu zentralen Prüfungen beachtet werden. Wie unter diesen Umständen schulinterne Curricula am besten entwickelt werden und welche Punkte in ihnen enthalten sein sollten, gilt es anhand praktischer Erfahrungen der Schulen bezüglich der Prozesse als auch der Produkte auszuwerten.

Für einen ersten Überblick wird eine Untersuchung an zwei Berliner Oberschulen durchgeführt. Bei der Zusammensetzung der Stichprobe wurde dem Schulstandort und dem Einzugsbereich Rechnung getragen. Auf diese Weise wird ermöglicht, zwei Schulen miteinander zu vergleichen, die hinsichtlich der Erziehung und des Unterrichts von verschiedenen Voraussetzungen ausgehen. Es ist zu vermuten, dass sich diese Unterschiede in den schulinternen Curricula widerspiegeln, was uns einen Einblick in die mögliche Bandbreite der Produkte gewährt.

Mit Vertretern aller beteiligten Personengruppen (Schulleitung, Fachbereich Deutsch, SchülerInnen und Eltern) sowie Vertretern der Senatsverwaltung werden Interviews geführt. Die Gespräche werden aufgezeichnet und nach einem Kodierschema ausgewertet. In einem zweiten Schritt werden die erarbeiteten Fassungen schulinterner Curricula für das Fach Deutsch auf ihre Qualität untersucht.

 
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  Abgeschlossene Projekte
 
 
H-A-M-L-E-T
Handlungsmuster von Lehrerinnen und Lehrer beim Einsatz neuer Medien im Unterricht der Fächer Deutsch, Mathematik und Informatik
 
Durchführende:  Prof. Dr. Sigrid Blömeke, Dipl.-Psych. Christiane Müller und Dipl.-Psych. Dana Eichler
Projektdauer:  01.01.2002 - 31.12.2005
Finanzierung:  (2002-2005, DFG)
 

DFG-Projekt im Rahmen der Schwerpunktprogramms „Die Bildungsqualitität von Schule: fachliches und fächerübergreifendes Lernen im mathemtisch-naturwissenschaftlichen Unterricht in Abhängigkeit von schulischen und außerschulischen Kontexten“

Ziel des Projekts ist es in einem ersten Schritt, Handlungsmuster von Lehrpersonen beim Einsatz von neuen Medien im Unterricht der Fächer Deutsch, Mathematik und Informatik der Sekundarstufe II zu identifizieren. Zu diesem Zweck werden Videoaufnahmen von 30 Unterrichtsstunden im Hinblick auf zugrunde liegende ’Unterrichtsscripts’ (i.e. didaktische Routinen) analysiert und professionelles Wissen und beliefs der Lehrerinnen und Lehrer zum Lehren und Lernen mit neuen Medien mit hilfe von Leitfaden gestützen Interviews erhoben.

 
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MekoLLi
Medienpädagogische Kompetenz für Lehramtsstudierende und LehrerInnen
 
Durchführende:  Prof. Dr. Stefan Aufenanger (Universität Hamburg) in Kooperation mit Prof. Dr. Sigrid Blömeke (Humboldt-Universität zu Berlin), dem Staatlichen Studienseminar und dem Institut für Lehrerbildung in Hamburg
Projektdauer:  01.01.2003 - 31.12.2004
Finanzierung:  Multimedia Kontor Hamburg / Behörde für Wissenschaft in Hamburg
 
Zusammenfassung:
Ziel des Projekts ist es, für ein Verbundsystem zum Thema „Lehren und Lernen mit neuen Medien“, in dem die für die Lehreraus- und -fortbildung zentralen Institutionen miteinander kooperieren, ein webbasiertes Lernangebot auf hypermedialer Basis zu erarbeiten. Im Zentrum stehen die Vermittlung medienpädagogischer Kompetenzen sowie die Medienkompetenz für Lehramtsstudierende, Referendare und Lehrpersonen der Praxis. Für die damit verbundenen Themenkomplexe (z.B. Gestaltung von Lernumgebungen, Schulentwicklungskompetenz, lerntheoretische Ansätze des Lernens mit neuen Medien) sollen hypermediale Selbstlernmaterialien entwickelt werden, die für die erwähnten Personen eine selbstgesteuerte Aus- und Fortbildungsmöglichkeit bieten, die durch Präsenzphasen unterstützt wird. Die hypermedialen Selbstlernmaterialien informieren über die notwendigen Grundlagen des Lehrens und Lernens mit neuen Medien in der Schule und sollen ergänzend zu dem bereits vorliegenden Lehrangebot gesehen werden. Durch die Kooperation von Universität, Studienseminar und Institut für Lehrerfortbildung wird ein nachhaltiges Verbundsystem geschaffen, in dem die für den optimalen Einsatz neuer Medien im schulischen Unterricht notwendigen medienpädagogischen und Medienkompetenzen vermittelt werden. Die zu entwickelnden fünf Modulen werden über einen Zeitraum von drei Semestern entwickelt und dabei sukzessive in allen beteiligten Institutionen zur Aus- und Weiterbildung eingesetzt. Eine begleitende Evaluation soll eine bestmögliche Adaption an die Zielgruppe sicherstellen.
 
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  Dissertationen/Habilitationen
 
 
Veränderung von Lehrerhandeln beim Einsatz neuer Medien
 
Durchführende:  Prof. Dr. Sigrid Blömeke und Stud.-Ass. Christiane Buchholtz
 

Gegenstand des Projektes ist die theoriegeleitete Entwicklung, die Durchführung und die Evaluation einer Interventionsmaßnahme zur Veränderung der Handlungsmuster von Lehrpersonen beim Einsatz neuer Medien im Unterricht.

Den Ausgangspunkt dazu bilden Ergebnisse unserer vorhergehenden Untersuchung zu Lehrerhandeln im mediengestützten Unterricht. Diese zeigen, dass sich Hoffnungen, mit dem Einzug neuer Medien in die Schulen würden gleichsam automatisch neue Lernformen umgesetzt, nicht bewahrheiten. Computergestützte Medien an sich bedingen keine neuen didaktischen Vorgehensweisen, und werden von den Lehrkräften weitgehend in traditionelle Unterrichtsmuster integriert. Als Ursache hierfür nehmen wir an, dass den unterrichtlichen Abläufen Unterrichts-Skripts, als stabile, relativ veränderungsresistente Kognitionen, zugrunde liegen.

In dem betreffenden Projekt werden theoriegeleitet Methoden zu einer Modifikation von Unterrichts-Skripts entwickelt, die Grundlage einer Lehrerfortbildungskonzeption bilden. Mit ihrer Konzeption reagiert die Fortbildungsmaßnahme damit zugleich auf die häufig statuierte „Transferproblematik“ (Wahl, Mutzeck), d.h. die Beobachtung, dass Fortbildungsinhalte zu neueren didaktischen Entwicklungen von den TeilnehmerInnen subjektiv als bereichernd wahrgenommen werden, aber nur schwer tatsächlich Eingang in den Unterrichtsalltag finden. Vor diesem Hintergrund soll die Fortbildung direkt bei Unterrichtsverläufen ansetzen und Gelegenheit und Unterstützung zur Planung von Unterrichtsvorhaben für eigene Lerngruppen und zur Reflexion von entsprechenden Unterrichtsversuchen in der Praxis bieten.

Inhaltlich zielt der Kurs in der Hauptsache auf die schrittweise Einführung des WebQuest -Verfahrens, als ein gangbarer Weg lernerzentriert zu arbeiten und Computer und Internet sinnvoll im Englischunterricht einzusetzen.

Die Fortbildungsmaßnahme wird in diesem Jahr durchgeführt und ihre Wirkung in einem Prä-Post-Design durch direkte Erhebung des unterrichtlichen Handelns evaluiert.

 
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Philosophische Fakultät IV der Humboldt-Universität zu Berlin
Abt. Systematische Didaktik und Unterrichtsforschung